Der ÖFB und die heimische Fußball-Bundesliga haben sich am Donnerstag in einer gemeinsamen Aussendung zum Super-League-Urteil zu Wort gemeldet. Darin meinte ÖFB-Präsident Klaus Mitterdorfer: „Der ÖFB wird die Entscheidung genau evaluieren, steht dieser jedoch mit Besorgnis gegenüber. Es besteht die Gefahr, dass aufgrund von finanziellen Interessen Einzelner der bisher gelebte Grundsatz der Solidarität völlig auf der Strecke bleibt.“
Bisher habe durch die UEFA eine Umverteilung der Erträge in die Bereiche Mädchen- und Frauenfußball, Nachwuchsförderung, Inklusion und Integration stattgefunden. „Das ist nunmehr gefährdet und kann gerade in Zeiten von Teuerung und knapper Ressourcen einen großen gesellschaftlichen Rückschlag bedeuten“, sagte Mitterdorfer und ergänzte: „Verbände und Klubs haben den Fußball über Jahrzehnte gemeinsam quer durch alle Leistungsstufen nach den Prinzipien des sportlichen Erfolges dorthin gebracht, wo er jetzt ist. Diese Einheit darf nicht gespalten werden, denn der Fußball ist für alle da.“
Auswirkungen auf die Wettbewerbsgleichheit
Auch Bundesliga-Vorstandsvorsitzender Christian Ebenbauer war alles andere als glücklich. „Bereits in den vergangenen Jahren hat sich das finanzielle Gewicht stark zugunsten der großen Klubs verschoben, was mittlerweile große Auswirkungen auf die Wettbewerbsgleichheit in den internationalen, aber vor allem in den nationalen Bewerben hat. Bei allen bisherigen Reformen gibt es für alle Klubs aber zumindest noch eine Möglichkeit, es sportlich nach ganz oben zu schaffen. Auch die Solidaritätszahlungen und Förderungen für die gesamte Breite des Fußballs sind im jetzigen System wesentlich“, erklärte Ebenbauer.
Mit dem Urteil am Donnerstag sei klar, dass ökonomische Interessen in Zukunft noch stärker in den Fokus rücken werden. „Dadurch besteht die Gefahr, dass noch mehr Ressourcen aus der Fußballpyramide zugunsten einiger weniger Klubs abgezogen werden“, warnte Ebenbauer.
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