Regisseur Nicolas Philibert wurde für die Dokumentation „Auf der Adamant“ bei der Berlinale 23 mit dem Goldenen Bären ausgezeichnet. Ein wahrer Film für die Seele, der beweist, dass eine psychiatrische Einrichtung nicht immer beängstigend sein muss. Lesen Sie hier die ganze Kritik zu der beeindruckenden Darstellung psychischer Gesundheit auf einem Hausboot.
Der Vorstellung von psychiatrischen Einrichtungen haftet etwas Beängstigendes an: Das Gefühl, weggesperrt zu sein, die Kontrolle über sein Leben verloren zu haben. Nicht so in der Pariser Tagesklinik Adamant, einem gut vertäuten Hausboot auf der Seine, das seit 2010 Anlaufstelle für Menschen mit psychischen Problemen ist. Hier jedoch darf jeder sein, wer oder was er ist, selbst wenn es die pure Einbildung ist.
Regisseur Nicolas Philibert, der für seine Doku bei der Berlinale 23 mit dem Goldenen Bären ausgezeichnet wurde, eröffnet uns Einblicke in eine humanistische Form der Psychiatrie, die Patienten mit Achtung begegnet, wobei die Therapiewirkung aus der Beschäftigung mit ihnen oder mittels Förderung der Kreativität, etwa in Workshops, erwächst.
Wie sich der Filmemacher selbst unter die Bootsbesucher mischt, um so Momente „authentisch narrischer Unbekümmertheit“ einzufangen, beeindruckt.
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