USB in Unterhose

Berlin: Terror-Pläne bei Wiener Islamist entdeckt

Wien
01.05.2012 18:35
Nach Mohamed M. (siehe Infobox) sorgt nun ein weiterer Islamist aus Wien für Aufregung in Deutschland. Trainiert in einem Terror-Camp an der afghanisch-pakistanischen Grenze, kehrte Maqsood L. (Bild) wieder nach Europa zurück. Sein Auftrag: Rekrutierung für Al Kaida. Doch der 22-Jährige wurde in Berlin verhaftet - mit einem USB-Stick in seiner Unterhose, der schockierende Dateien preisgab.

Er träumte vom "Heiligen Krieg", bewunderte Selbstmordattentäter, chattete in islamistischen Internetforen - bis sich der Wiener 2010 in einem Terror-Camp ausbilden ließ. Monate später kehrte er - beauftragt vom Al-Kaida-Operationschef Sheikh Younis el Mauretani - zurück: Der 22-Jährige sollte neue Rekruten für den Aufbau eines europaweiten Al-Kaida-Netzwerkes anwerben. Doch im Mai 2011 ging Maqsood L. dem deutschen Verfassungsschutz ins Netz, seit Jänner 2012 sitzt er nun - gemeinsam mit einem beinahe zeitgleich in Wien verhafteten Komplizen - in Berlin vor Gericht. 

Wegen "der Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung" - so die Anklageschrift. Und im Zuge des Prozesses kommen nun immer mehr Details ans Licht: Bei seiner Verhaftung hatte der Wiener einen USB-Stick mit gespeicherten Geheim-Dateien in seiner Unterhose versteckt. Monatelang arbeiteten Experten an der Entschlüsselung - mit Erfolg: Neben einem Terroristen-Handbuch in PDF-Format waren unzählige Anschlagspläne und -orte darauf zu finden. 

Kreuzfahrtschiffe im Visier der Al-Kaida
Demnach soll sich Al-Kaida die dreitägige Anschlagsserie 2008 in Mumbai auf Hotels, Lokale und den Bahnhof zum Vorbild genommen haben, um Europa zu terrorisieren. Laut entschlüsselter Dateien ebenfalls im Visier der Al Kaida: Kreuzfahrtschiffe. Die Behörden erklären, dass der USB-Stick des Wieners zu einer der wichtigsten Sicherstellungen seit Jahren im Kampf gegen die Terror-Zelle gehöre.

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