Er sorgte mit mehr als 200 Straftaten vor seinem 14. Geburtstag im Wochentakt für Schlagzeilen. Jetzt stand der blutjunge Serien-Kriminelle mit drei mutmaßlichen Komplizen wegen schweren Raubes und Einbruch in Linz vor Gericht. Das (nicht rechtskräftige) Urteil: er muss zwei Jahre hinter Gitter, die anderen bis zu mehr als fünf Jahre.
Zu aggressiv: Mit neun Jahren kam der Teenager-Angeklagte zum ersten Mal für ein Jahr in eine betreute Wohneinrichtung, dann zurück zu den Eltern. Ab dem 12. Lebensjahr in Wohneinrichtungen. Und dort kann ihm keiner Paroli bieten. Bis zu seinem 14. Geburtstag am 17. September beging der blonde Bursch mehr als 200 Straftaten, von Einbrüchen und Autodiebstählen bis hin zu massiven Gewaltdelikten, so soll er beispielsweise einen Obdachlosen bewusstlos gewürgt haben. Seine bisherige Schulbildung: fünf Klassen Volksschule, zwei Klassen Mittelschule.
Dealer Wohnung überfallen
Zwei Tage nach seinem 14. Geburtstag soll der Nachwuchs-Gangster mit einem zweifach vorbestraften 19-Jährigen (wegen Körperverletzung und räuberischen Diebstahl) am 19. September einen mutmaßlichen irakischen Dealer (31) in dessen Wohnung überfallen haben. Der 14-Jährige gestand, den Dealer mit der Faust ins Gesicht geschlagen und getreten zu haben. Als sich dieser wehrte, verpasste ihm der Komplize (19) mit einem Tapetenmesser einen Schnitt in den Oberschenkel. Das Opfer floh halbnackt und blutüberströmt. Der 19-Jährige war übrigens erst zwölf Tage vor dem Raubüberfall aus der Haft entlassen worden.
Kein Sympathieträger
Der Iraker ist übrigens auch kein großer Sympathieträger. Er soll er vor dem Raubüberfall eine junge Kundin am Hals abgeschleckt haben. Als diese flüchtete und ihrer Freundin von dem sexuellen Übergriff erzählte, soll diese, eine ebenfalls dreifach vorbestrafte 21-Jährige, aus Rache den Raub inszeniert, den 14-Jährigen dazu angestiftet haben.
Milchgesicht stand Schmiere
Mitangeklagt ist auch ein 15-Jähriger aus Wels, der Schmiere stand, ein echtes Milchgesicht. Auch sein Bildungsweg ist markant: fünf Klassen VS, fünf Klassen MS.
Jetzt ist er reumütig
Bei seiner Einvernahme zeigte sich der 14-Jährige reumütig. „Ich hab gewusst, ich darf anstellen, was ich will, solange ich unter 14 bin. Bis dahin war mir alles scheißegal. Aber jetzt in U-Haft hab ich Zeit zum Nachdenken gehabt“. Er will eine Kfz-Lehre machen.
Die Urteile sind geschmalzen
Die - nicht rechtskräftigen - Urteile: Der 14-Jährige bekam zwei Jahre scharf, der 19-Jährige fünf Jahre zwei Monate, der bisher unbescholtene 15-Jährige sechs Monate bedingt, die 21-Jährige fasste drei Jahre unbedingt aus.
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