Virginia Giuffre, die Prinz Andrew vorgeworfen hatte, sie als 17-Jährige auf Vermittlung von Jeffrey Epstein mehrfach missbraucht zu haben, hat auf X erfreut auf die Nachricht reagiert, dass eine New Yorker Richterin die Offenlegung der Namen von über 150 Personen angeordnet hat, die mit dem verstorbenen US-Sexualstraftäter in Verbindung standen.
Richterin Loretta Preska vom Bundesgericht in Manhattan wies in ihrer am Dienstag bekannt gewordenen Entscheidung das Gericht an, bis spätestens 1. oder 2. Jänner die Identität der 170 Betroffenen „vollständig“ bekannt zu geben.
Epstein-Netzwerk
Unter ihnen befinden sich Opfer, Mitarbeiter, Geschäftspartner sowie mutmaßliche Komplizen Epsteins. Die Anordnung der Richterin vom Montag steht britischen Medien zufolge im Zusammenhang mit einer Verleumdungsklage der US-Klägerin Virginia Giuffre gegen Epsteins Ex-Geliebte und Komplizin Ghislaine Maxwell aus dem Jahr 2016.
Sie wurde im Jahr darauf beigelegt, doch Miami Herald leitete rechtliche Schritte ein, um Zugang zu den Akten zu erhalten und das Epstein-Netzwerk zu untersuchen. Die Namen auf der damaligen Liste waren allesamt nur mit Nummern und dem Pseudonym „Doe“ aufgeführt.
Richterin Preska argumentierte nun, dass viele der aufgelisteten Personen bereits in den Medien zitiert wurden oder durch Interviews der vergangenen Jahre leicht zu identifizieren seien.
„Wer steht auf der Liste der Unartigen?“
Giuffre, die sich in einem 12-Millionen-Dollar-Prozess außergerichtlich mit Prinz Andrew geeinigt hat, begrüßte die Entscheidung der Richterin auf X und schrieb: „Über Weihnachten und Neujahr wird es viele nervöse Leute geben, um genau zu sein 170. Wer steht auf der Liste der Unartigen?“ In einem weiteren Tweet wünschte sie allen: „Frohe, frühe Weihnachten“,
20 Jahre Haft für Maxwell
Ghislaine Maxwell war im Dezember 2021 schuldig gesprochen und im Juni 2022 zu 20 Jahren Haft verurteilt worden.
Nach Auffassung des Gerichts hatte sie als Epsteins Vertraute und Ex-Freundin über Jahre minderjährige Mädchen und junge Frauen für den sexuellen Missbrauch durch den bestens vernetzten Finanzinvestor rekrutiert. Manche Mädchen wurden auch an andere Männer weitergereicht.
Epstein war im August 2019 tot in seiner Gefängniszelle in Manhattan gefunden worden, als er in Untersuchungshaft saß und auf seinen Prozess wartete. Die Behörden gehen von Suizid aus. Der Milliardär hatte viele hochrangige Freunde und Bekannte, darunter Prominente wie die Familie des früheren US-Präsidenten Bill Clinton, der Immobilienunternehmer und spätere US-Präsident Donald Trump sowie der britische Prinz Andrew.
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