Jetzt wird’s ernst: Seit 2009 steht die ehemalige Landwirtschaftsschule in Weyregg auf einem 15.000 Quadratmeter großen Grundstück am Attersee leer. Nun hat der Käufer der Liegenschaft, die Aktiengesellschaft VIVAG, ihre Pläne für das begehrte Areal präsentiert. Es gibt aber noch Hürden.
Aus der alten, verfallenen Schule soll eine neue für Pflege werden, parallel dazu entstehen Wohnungen für ältere Menschen.
In vielen Gemeinden würden Wohnlösungen für die Babyboomer-Generation fehlen, meint Raumplaner Jürgen Drumm, Chef des mit mit der Umsetzung beauftragten Unternehmens USP. Gleichzeitig gebe es einen Mangel an Pflegekräften. Deshalb erarbeitet Drumm ein Konzept, das beide Fliegen mit einer Klappe schlägt: Die neue Pflegeschule soll dringend benötigte Fachkräfte ausbilden, die Wohnungen als eine Art betreutes Wohnen für die ältere Generation vermietet werden. „Ein Konzept, wo sich beide Nutzungsarten ergänzen“, sagt Drumm.
Keine Zweitwohnsitze
Für die Schule, sie wird aller Voraussicht nach privat geführt werden, sucht man gerade einen Träger. Als Vermieter der Wohnungen soll eine Tochtergesellschaft der VIVAG auftreten.
Dezidiert ausgeschlossen werden soll dadurch, dass die Immobilien als Zweitwohnsitze genutzt werden. Zielgruppe für die neuen Wohnungen seien ältere Menschen aus der Region.
Die Größe des Projekts ist noch unklar. Das Grundstück soll aber etwa zur einen Hälfte für die Pflegeschule genutzt werden, zur anderen für die betreuten Wohnplätze. Im Gespräch für erstere ist eine Größenordnung von rund 100 Schülerinnen und Schülern.
Gemeinderat muss zustimmen
Für das Vorhaben ist ein Umwidmungsverfahren nötig. Daran scheiterte eine Nutzung des Areals schon einmal, als ein Unternehmer 2014 darauf ein Hotel errichten wollte. Und diesmal? „Die geplante Nutzung hat viel Potenzial, wir sind vorsichtig optimistisch“, sagt Bürgermeister Michael Stur.
Nächster Schritt ist ein Architektenwettbewerb, der bis Sommer 2024 abgeschlossen sein soll. Dann sprechen die Projektverantwortlichen von weiteren zwei bis drei Jahren, bis mit dem Bau begonnen werden kann - die alte Schule soll dabei saniert und mit Neubauten ergänzt werden.
Der Verkauf des Grundstücks an sich hat noch ein Nachspiel: Die Neos wollen mittels Anfrage vom Landeshauptmann wissen, wie sich der Kaufpreis (3,6 Millionen Euro) zusammensetzt und unter welchen Bedingungen die VIVAG den Zuschlag erhalten hat.
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