Einsatz in Wohnhaus
UNO wirft Israels Heer Tötung Unbewaffneter vor
Ein UNO-Bericht wirft Israels Armee vor, mindestens elf unbewaffnete Palästinenser getötet zu haben. Die Männer sollen bei einem Einsatz in einem Wohnhaus ums Leben gekommen sein. Israels Regierung wies die Kritik am Donnerstag zurück, sprach gar von „Verleumdung“ und Propaganda für Palästina.
Der Bericht basiere auf „ungeprüften“ und „unbegründeten“ Fakten, sagte ein israelischer Regierungsvertreter am Donnerstag. Es sei ein weiteres Beispiel für die „parteiische und voreingenommene“ Herangehensweise, die das Hochkommissariat für Menschenrechte seit Jahren gegen Israel an den Tag lege. „Die Vereinten Nationen können nicht als ernsthafter Partner angesehen werden, wenn ihre Organe und Agenturen fortwährend als Sprachrohr für palästinensische Propaganda und als Schutzschilde für Hamas-Terroristen dienen.“
Österreicher führt Hochkommissariat
Das UNO-Hochkommissariat wird vom österreichischen Spitzendiplomaten Volker Türk geleitet. Das Team hatte am Mittwoch gesagt, „beunruhigende Informationen“ über die Tötung von mindestens elf unbewaffneten Palästinensern in der Stadt Gaza durch das israelische Militär erhalten zu haben. Sie sollen bei einem Einsatz in einem Wohnhaus im Westjordanland getötet worden sein. Auch weitere Familien seien vor Ort gewesen, hieß es.
Laut Augenzeuginnen und Augenzeugen sollen die Männer zuerst von Frauen und Kindern getrennt und anschließend vor den Augen ihrer Angehörigen erschossen worden sein. Das UNO-Gremium fordert jetzt, dass Israels Regierung den mutmaßlichen Vorfall untersucht.
Israelische Armee zunehmend in Kritik
Nach mehr als zwei Monaten Krieg gegen die radikalislamische Hamas gerät das Vorgehen der israelischen Armee im Gazastreifen zunehmend in die Kritik. Am vergangenen Wochenende hatte beispielsweise die versehentliche Tötung von drei israelischen Geiseln durch Soldaten des eigenen Landes für heftige Proteste gesorgt. Das Heer hatte eingeräumt, dass die Männer den Soldaten unbekleidet und mit einer weißen Fahne in der Hand begegnet seien.
Der Krieg begann am 7. Oktober mit Gräueltaten der Hamas an Zivilpersonen in Israel. Dabei wurden etwa 1140 Menschen getötet und ungefähr 250 weitere in den Gazastreifen verschleppt. Als Reaktion bombardiert das israelische Heer seither Ziele im Gazastreifen und startete eine Bodenoffensive. Dabei kamen nach Angaben der Hamas mindestens 20.000 Menschen ums Leben.
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