Der Kremser Entsorgungsbetrieb Brantner kümmert sich jährlich um das Recycling von mehr als 1000 Tonnen medizinischer Abfälle. Ein Großteil davon landet in der Betonerzeugung.
Nicht nur bei der Versorgung der Patienten, auch bei der Beseitigung medizinischer Abfälle ist in den heimischen Gesundheitseinrichtungen höchste Professionalität gefragt. Krankheitserreger, spitze Gegenstände und ein großes Verletzungsrisiko erlauben es nicht, diesen über den herkömmlichen Restmüll zu entsorgen. „Wir holen daher nicht nur anfallende Abfälle, sondern stellen teilweise auch Gefahrengut-Beauftragte für unsere Kunden“, erzählt Brantner-Geschäftsführer Josef Scheidl.
Starke Unterschiede beim Abfall
Der Entsorgungsspezialist mit Sitz in Krems betreut mittlerweile mehr als 100 medizinische Einrichtungen in ganz Österreich und sammelt über 1000 Tonnen medizinischer Abfälle pro Jahr. Dabei unterscheidet sich dieser aber stark voneinander. Es gibt gelbe Nadelbehälter für spitze und scharfe Gegenstände, Spitalsmüll (oranger Sack) für nicht gefährliche medizinische Abfälle sowie Ärztebehälter (schwarze Tonne) für kontaminierten oder gefährlichen Müll.
Je nach Müllart unterscheidet sich auch der Transport. „Es kommen wahlweise geschlossene Kastenwägen zum Einsatz oder Pressmüllautos, wenn es sich nicht um Gefahrengut handelt“, weiß Scheidl. Die meisten Abfälle landen danach in Verbrennungsanlagen zur Erzeugung von Fernwärme. „Lediglich die bei Krebserkrankungen eingesetzten Zytostatika und Abfälle mit bestimmten Virenstämmen können nur in Sondermüllverbrennungsanlagen thermisch verwertet werden“, erklärt Scheidl.
90 Prozent zurück in den Kreislauf
Vieles kann aber auch recycelt werden. In der Schlackenaufbereitungsanlage in Hohenruppersdorf im Weinviertel werden Metalle herausgefiltert und wiederverwertet. Schlacken und Aschen können in der Betonerzeugung verwendet werden. „Wir haben ein Verfahren entwickelt, das es uns mittlerweile technisch ermöglicht, bis zu 90 Prozent der anfallenden Schlacken wieder in den Kreislauf zurückzubringen“, so Scheidl.
Corona als Herausforderung
Der Beginn der Corona-Pandemie hat auch das Abfallmanagement grundlegend verändert. Masken oder Personalkleidung landeten nicht mehr in der Wäscherei, sondern in den Ärztebehältern und wurden mit Desinfektionsmittel übergossen, ehe sie verbrannt wurden. „Die sprunghaft angestiegene Nachfrage hat auch zu einer mittelfristigen Knappheit von schwarzen Containern am Markt gesorgt“, erinnert sich der Brantner-Chef. Mittlerweile habe sich die Situation aber wieder normalisiert.
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