Nach einem turbulenten Jahr zog der Bücher-Absatz zuletzt wieder an. Gefragt sind z.B. Titel, die auf TikTok empfohlen werden. Voll im Trend liegt das Genre New Adult, das sich an 18- bis 30-Jährige richtet. Zu den Bestsellern zählen auch viele Neuerscheinungen österreichischer und deutscher Autoren.
Für heimische Buchhändler glich das Jahr einem Thriller: Durch die Pleite des Großhändlers Medienlogistik Pichler-ÖBZ, der rund 80 Verlage betreute, verzögerte sich die Auslieferung vieler Titel. Inzwischen sind die Logistikketten wieder intakt. Gustav Soucek, Geschäftsführer des Hauptverbands des Buchhandels: „Die Turbulenzen nach der Insolvenz haben sich gelegt, die Verlage haben neue Auslieferungen gefunden.“ Geholfen hat auch die Soforthilfe des Kulturministeriums über 500.000 Euro für österreichische Verlage.
Derzeit sieht es für den Buchhandel nach einem Happy End für 2023 aus - und das ist wichtig, denn in den vier Wochen vor Weihnachten gehen 25 Prozent aller Bücher über den Ladentisch. Der Branchen-Jahresumsatz liegt bei 700 Millionen Euro.
„Was eignet sich besser als Last-Minute-Geschenk als ein Buch?“, sagt Morawa-Chef Klaus Magele, der sein Sortiment heuer mit Geschenkartikeln angereichert hat. Magele: „Kombinationen aus Buch und einer Liebeserklärung in Form einer Müslischale oder bis hin zur Kuscheldecke werden sehr gut nachgefragt.“
„2023 hat sich #BookTok zu einem Trend im Buchmarkt entwickelt“, so Libro-Geschäftsführerin Susanne Schürz. Es handelt sich um eine der beliebtesten Seiten der Social-Media-Plattform TikTok, auf der Nutzer Lieblingsbücher empfehlen.
Oft werden die Titel in Englisch gelesen, etwa beim Genre „New Adult“, das sich um die Abenteuer junger Menschen dreht, die sich ineinander verlieben. Zielgruppe sind laut Thalia-Chefin Andrea Heumann 18- bis 30-jährige Leser.
Zu den Bestsellern zählen aber auch Neuerscheinungen österreichischer und deutscher Autoren wie Daniel Kehlmann, Dirk Stermann oder Tonio Schachinger, der den Deutschen Buchpreis gewonnen hat. Immer gefragt sind Bücher von Prominenten wie den Fußball-Legenden Hans Krankl und Herbert Prohaska.
Freilich machen den Händlern die gestiegenen Kosten für Papier, Transport und Personal zu schaffen. Stephan Bair, Chef der Kette Tyrolia, fordert deshalb eine Senkung der Umsatzsteuer von Büchern von der Politik: „Wir liegen hier mit zehn Prozent im Vergleich über Deutschland, Italien und der Schweiz.“
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