Champagner, Luxusuhren
Geschenkannahme: Ministerin im Visier der Justiz
Die gerade erst ernannte französische Übergangs-Gesundheitsministerin Agnès Firmin Le Bodo hat am Freitag bestätigt, dass die Justiz Ermittlungen gegen sie aufgenommen hat. Es geht um Luxusgeschenke eines Pharma-Unternehmens.
Demnach soll so die Politikerin in ihrer Zeit als Apothekerin Champagner und Luxusuhren im Wert von 20.000 Euro von einem Pharma-Unternehmen angenommen und nicht deklariert haben. „Die Ermittlungen betreffen meine Zeit als Apothekerin“, sagte Firmin Le Bodo dem Sender France Bleu Normandie, ohne nähere Angaben zur Causa zu machen.
Gut 20-mal Luxusgeschenke erhalten
Zuvor hatte das Investigativ-Medium „Mediapart“ berichtet, dass Le Bodo zwischen 2015 und 2020 gut 20-mal Luxusgeschenke erhalten habe, darunter auch Magnumflaschen Champagner und Gutscheine für Wochenendreisen. Das Labor „Urgo wollte auf diese Weise die Apotheken als Kunden binden und die Gewinne erhöhen“, schrieb „Mediapart“.
Das Labor Urgo war im Jänner in Dijon zu einer Geldstrafe von gut einer Million Euro verurteilt worden, weil es Apothekern Geschenke gemacht hatten, um dafür den Verzicht auf Rabatte zu erreichen - eine streng verbotene Praxis.
Ministerin erhielt die teuersten Geschenke
Nach den Recherchen von „Mediapart“ befasste sich die Justiz anschließend mit den Empfängern der Geschenke. Die aktuelle Gesundheitsministerin soll zu jenen Beschenkten gehört haben, die insgesamt die teuersten Geschenke erhalten hatte.
Der bisherige Gesundheitsminister Aurélien Rousseau war aus Protest über das in dieser Woche verabschiedete, höchst umstrittene Einwanderungsgesetz zurückgetreten, das Parallelen zum Programm der Rechtspopulisten aufweist.
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