„Wir kümmern uns“
Trump übte Druck auf Wahlprüfer in Michigan aus
Nach seiner Wahlniederlage im Jahr 2020 soll Ex-US-Präsident Donald Trump versucht haben, zwei Wahlprüfer im US-Bundesstaat Michigan von einer Bestätigung der Ergebnisse in ihrem Bezirk abzuhalten. In einem Telefonat ist zu hören, wie Trump Druck auf die Betroffenen ausgeübte.
Die Zeitung „The Detroit News“ veröffentlichte am Donnerstag (Ortszeit) Mitschnitte des Telefonats. Darin erklärte Trum den republikanischen Mitgliedern des Wahlprüfungsausschusses in Wayne County, sie würden im Falle einer Bestätigung schlecht dastehen.
Trump: „Wir werden uns darum kümmern.“
„Wir können nicht zulassen, dass diese Menschen uns unser Land wegnehmen“, fügte Trump demnach hinzu. Ebenfalls bei dem Telefonat anwesend war demnach die Chefin des Nationalkomitees der Republikaner (RNC), Ronna McDaniel. Sie wies die beiden Wahlprüfer laut den Mitschnitten an, „nicht zu unterschreiben“. „Wir werden Ihnen Anwälte besorgen“, sagte McDaniel weiter. Auch Trump betonte: „Wir werden uns darum kümmern.“
Das Telefonat ereignete sich dem Zeitungsbericht zufolge zwei Wochen nach der Präsidentschaftswahl, bei der Trump den Bundesstaat Michigan an seinen Herausforderer Joe Biden verloren hatte.
Laut „The Detroit News“ leben etwa 18 Prozent der Einwohner Michigans im Bezirk Wayne County. Bei der Präsidentschaftswahl 2020 wurden dort demnach etwa 878.000 Wählerstimmen abgegeben.
Trump-Sprecher sprach erneut von „gestohlener Wahl“
RNC-Chefin McDaniel erklärte nun gegenüber „The Detroit News“, sie habe zu der betroffenen Zeit „öffentlich und wiederholt“ gesagt, „dass es reichlich Beweise gab, die eine Prüfung rechtfertigten“. Ein Sprecher Trumps gab an, das Vorgehen des Ex-Präsidenten sei Teil seiner Pflicht, „die Integrität der Wahlen zu gewährleisten, einschließlich der Untersuchung der manipulierten und gestohlenen Präsidentschaftswahlen 2020“.
Biden hatte Trump bei der Präsidentschaftswahl 2020 besiegt. Trump, der bei der Präsidentschaftswahl 2024 erneut für die Republikaner kandidieren will, weigerte sich aber, seine Niederlage anzuerkennen, und erhob vielfach widerlegte Vorwürfe des massiven Wahlbetrugs. Der 77-Jährige ist inzwischen zweimal wegen seiner Versuche angeklagt worden, den Ausgang der Wahl 2020 zu kippen und sich damit an der Macht zu halten.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.