Lokal war zwei Tage zu

64.000 Euro für Strom: Ärger wegen Horror-Rechnung

Tirol
23.12.2023 07:00

Plötzlich wurde es dunkel im Lokal: Beatrice Walch, Besitzerin der Franz Josef Feinschmeckerei im Tiroler Ellmau, ärgert sich über eine irre Strompreiserhöhung und eine Forderung der landeseigenen Tiwag von 64.000 Euro.

„Die Tiwag erpresst einen Kleinbetrieb“, wettert Walch. Der heimische Landesenergieversorger drehte bei ihrem Betrieb nämlich „ohne Vorwarnung“ den Strom ab. Der Grund war ein angeblicher Rückstand von 64.000 Euro.

„Der Strompreis wurde um das Siebenfache erhöht, und da der Betrieb dies nicht zahlen will, weil das so nicht vereinbart wurde bzw. nicht gerechtfertigt ist, hat die Tiwag einfach den Strom abgestellt“, erklärt Walch, die im Oktober 2022 angeblich von der Erhöhung auf 0,46 Cent/KW informiert wurde. „Wir haben einen solchen Brief aber nie erhalten“, behauptet die Unternehmerin. Die monatliche Stromabschlagszahlung erhöhte sich von 976 auf 6500 Euro (!) pro Monat. „Solche horrenden Summen sind nicht möglich - da droht der Konkurs“, meint Walch.

„Absolut keine Kooperationsbereitschaft“
Am Dienstagnachmittag gingen dann die Lichter aus: „Unter dem Vorwand eines Zählertausches wurde die Hauptsicherung entfernt und verplombt“, ärgert sich die Chefin des Restaurants mit rund 50 Sitzplätzen. Die Tiwag würde absolut keine Kooperationsbereitschaft zeigen, schäumt Walch.

Zitat Icon

Es kam nur zu einem vorweihnachtlichen Kompromiss im Sinne der Mitarbeiter.

Lokalbetreiberin Beatrice Walch

Der Tiroler Landesenergieversorger sieht die Sache naturgemäß anders. „Das Schreiben, das anscheinend nicht ankam, wurde eingeschrieben versandt und auch nachweislich zugestellt“, betont ein Sprecher der Tiwag. Aufgrund des Zahlungsverzugs hätte es eigentlich im Oktober schon zur Sperrung des Stroms kommen sollen.

Etliche Lebensmittel sind verdorben
Freitagfrüh gingen in der Franz Josef Feinschmeckerei schließlich wieder die Lichter an. „Auch aufgrund der Verpflichtung für die acht betroffenen Mitarbeiter haben wir einen vorweihnachtlichen Kompromiss geschlossen“, erklärt die Lokal-Besitzerin nach der Einmalzahlung von 32.000 Euro und einer Ratenvereinbarung für den Rest. Das Thema ist für Walch damit aber noch lange nicht erledigt. „Uns sind ja durch den fehlenden Strom etliche Lebensmittel verdorben“, denkt sie sogar über rechtliche Schritte nach.

Im kommenden Jahr soll der Strom für das Lokal dank einer Vertragsumstellung deutlich billiger werden. Lieber würde Walch mittlerweile aber den Anbieter wechseln ...

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