Mücken vermehren sich

Dengue-Fieber könnte sich in Europa ausbreiten

Ausland
22.12.2023 18:53

Sie gehören zu den invasiven Arten und vermehren sich auch in unseren Breitengraden immer stärker: die Asiatische Tigermücke und die Gelbfiebermücke. Nun warnt die WHO, dass sich wegen der Plagegeister auch das Dengue-Fieber in Europa stark ausbreiten könnte. 

Die Gefahr wachse durch den Klimawandel und die damit verbundenen steigenden Temperaturen, sagte WHO-Spezialistin Diana Rojas am Freitag in Genf. In diesem Jahr habe Italien 82 lokal übertragene Infektionen gemeldet, Frankreich 43 und Spanien drei.

Eier überstehen hiesigen Winter nicht
Die europäischen Länder hätten noch die Chance, möglichst zu verhindern, dass diese Mücken sich weiter ausbreiten, sagte Rojas. Weltweit hat sich die Zahl der gemeldeten Fälle von 2000 bis 2019 verzehnfacht. Kleine Populationen der Tigermücke und der Gelbfiebermücke (Aedes albopictus und Aedes aegypti), die das Dengue-Fieber übertragen, gebe es bereits in Südeuropa.

Die Gelbfiebermücke (Bild: APA/dpa/Boris Roessler)
Die Gelbfiebermücke

Die Eier könnten den Winter überleben und Larven schlüpfen, wenn es wärmer werde. Die meisten Fälle wurden nach Angaben der WHO in diesem Jahr aus Nord- und Südamerika gemeldet, mehr als 80 Prozent.

Mücken meist tagsüber aktiv
Aedes-Mücken sind meist tagsüber aktiv. Sie kommen vor allem in tropischen und subtropischen Regionen vor, breiten sich aber stark aus, sowohl in andere Breitengrade als auch in höhere Lagen, in Nepal etwa schon auf mehr als 2000 Metern. Oft verläuft die Virusinfektion milde, in zehn Prozent der Fälle kann sie aber schwere Komplikationen auslösen.

Die WHO schätzt die Zahl der Infektionen auf fast 400 Millionen im Jahr. Nur ein Bruchteil davon werde tatsächlich diagnostiziert und gemeldet. Effektive Behandlungen gibt es bisher nicht.

Fieber und Ausschlag
Die Krankheitszeichen treten meist drei bis zehn Tage, selten bis zu 14 Tage, nach dem Stich auf. Typisch ist die sogenannte Dengue-Trias: Fieber, Ausschlag sowie Kopf-, Muskel-, Glieder-, Knochen- oder Gelenkschmerzen. Der schwere Verlauf tritt oft erst bei einer wiederholten Ansteckung mit Dengue-Virus auf. In Österreich ist Dengue-Fieber meldepflichtig.

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