ORF-Experte Benjamin Raich verbeugte sich vor Marco Schwarz: „Wie er mit nur einem Tag Training alle Slalom-Spezialisten paniert hat, das war schon eine gewaltige Leistung.“ Allrounder „Blacky“ legte in Madonna di Campiglio nach Platz sechs zur Halbzeit im zweiten Durchgang einen Fabellauf hin, gewann 25 Hundertstel vor Clement Noël und 39 Hundertstel vor Dave Ryding.
Für den Kärntner war es nach Schladming und Adelboden (beide 2021) der dritte Slalomerfolg und gesamt der sechste Sieg im Weltcup. Zudem übernahm er mit seinem ersten Saisonsieg und dem vierten Podestplatz im achten Rennen im Gesamtweltcup die Führung vor seinem großen Rivalen Marco Odermatt. Dazu trägt er auch im Slalomweltcup mit 180 Punkten das rote Trikot des Führenden.
„Muss dran bleiben“
Schwarz strahlte: „Es hat hier schon im Training alles sehr gut funktioniert, das Gefühl war immer gut. Ich bin befreit gefahren, habe die Ski laufen lassen und keine Sekunde an den Gesamtweltcup gedacht.“ Nachsatz: „Es sind noch viele Rennen, daher muss ich dran bleiben. Man braucht die Big Points. So wie sie Odermatt im Riesentorlauf holt, muss ich sie im Slalom holen.“
Zum Weihnachtsklassiker in Madonna hat der 28-Jährige eine besondere Beziehung: „Vor acht Jahren holte ich hier meinen ersten Podestplatz überhaupt, danach war ich noch einmal Zweiter und jetzt der erste Sieg.“
Feller zipfte es an
Nach zwei Tagen daheim geht es für „Blacky“ schon am 25. Dezember weiter nach Bormio, wo für den Vielfahrer am 28. Dezember (Abfahrt) und 29. Dezember (Super-G) bereits die nächsten Aufgaben anstehen. Manuel Feller, der den Auftakt in Gurgl für sich entschieden hatte, belegte Platz fünf, war damit aber gar nicht zufrieden: „Es zipft mich schon ganz schön an. Der Rückstand ist zu groß. Im ersten Lauf hatte ich zwei Mega-Böcke, im zweiten zwei kleine. Ich bin selbst schuld. Aber meine Form ist grandios. So kann ich schon in das neue Jahr gehen.“
„Schönes Weihnachtsgeschenk“
Cheftrainer Marko Pfeifer war stolz auf das ganze Slalomteam: „Marco hat sich, der Mannschaft und allen Betreuern ein sehr schönes Weihnachtsgeschenk gemacht. Er hat derzeit ein riesiges Selbstvertrauen, es geht alles leicht von der Hand. Aber wir müssen weiter Schritt für Schritt gehen und versuchen dran zu bleiben.“ Zu Feller meinte Pfeifer: „Er hat sehr viele Fehler gemacht und wird trotzdem Fünfter. Da sieht man, wie schnell der Bursche ist.“
Johannes Strolz sah nach vielen Ausfällen als 16. wieder das Ziel: „Ich bin sehr zufrieden, dass ich zwei solide Läufe gezeigt habe. Die letzte Selbstverständlichkeit muss ich mir aber erst noch holen.“
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