Viele fürchten das „Weihnachtsungeheuer“ namens Einsamkeit. Doch man ist ihr nicht hilflos ausgeliefert.
Antonia Keßelring, Leiterin der Wiener Telefonseelsorge, nennt es „das Weihnachtsungeheuer“: Dass Weihnachten ein so „emotional stark aufgeladenes Fest mit vielen Erwartungen und Sehnsüchten“ sei, lasse viele nach dem 24. Dezember in ein tiefes Loch aus Einsamkeit oder Konflikten mit nahestehenden Personen fallen.
Weihnachten ist nicht wie in der Werbung
Weihnachten sei „ein Fest, das so heil ist wie die Welt da draußen und nicht, wie es uns die Werbung verspricht“, so Keßelring. Dazu komme die Verunsicherung durch Kriege, Inflation und die Klimakrise. Doch man muss sich dem „Ungeheuer“ nicht ergeben. Auch bei der Telefonseelsorge findet man mit Anrufern meist Wege, „wie sie ihre Sehnsüchte im Kleinen erfüllen“ können: Etwa, indem man sich selbst etwas Gutes tut.
Alle Verluste, die man unter dem Jahr erlitten und vielleicht verdrängt hat, marschieren zu Weihnachten nochmals auf.
Antonia Keßelring, Leiterin der Wiener Telefonseelsorge
Mit Gefühlen auseinandersetzen
Beim Hilfswerk betont man, „allein“ müsse nicht „einsam“ bedeuten. Man solle die eigenen Gefühle nicht kleinreden, sondern sich mit ihnen auseinandersetzen, rät Psychotherapeutin Christa Brach.
Sie empfiehlt, für herausfordernde Tage bewusst Pläne zu machen und sie - ohne sich Druck zu machen - bewusst zu zelebrieren. Aus der eigenen Isolation auszubrechen sei zwar eine Herausforderung; jedoch eine, die am Ende oft in die Erkenntnis münde: „Ich bin nicht allein.“
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.