An den Nordpol denken dieser Tage viele Kinder, schließlich soll von dort (bzw. aus der Gegend) der Weihnachtsmann kommen. Auch wenn seine Existenz vor allem in Österreich oft angezweifelt wird, im Gegensatz zu der des Christkinds. Wer aber wirklich vom Nordpol kommt, ist ein britisches Abenteurer-Ehepaar. Wobei - jüngst kommen sie eher vom Südpol, denn dort sind sie innerhalb von zehn Monaten hingefahren, von Pol zu Pol.
Und das (zumindest lokal) mit weniger CO2-Ausstoß als der Weihnachtsmann mit seinem Rentier, denn der Schlitten der beiden war ein modifizierter Nissan Ariya. Mit dem haben Chris und Julie Ramsey insgesamt über 30.000 Kilometer rein elektrisch zurückgelegt.
Ihr Abenteuer führte die beiden - quasi von Pole Position zu Pole Position - durch unterschiedlichste Landschaften und Bedingungen in Nord-, Mittel- und Südamerika, bevor sie die letzte Etappe durch die Antarktis starteten. Zum ersten Mal überhaupt wurde eine solche Expedition mit einem Auto erfolgreich absolviert.
Das vollelektrische Expeditionsfahrzeug, ausgestattet mit dem e-4ORCE genannten Allradantrieb, hat die weiten Strecken in unwegsamem Gelände bei extremen Temperaturen und in großen Höhen bestens gemeistert, dabei waren Antriebsstrang und Batterie völlig serienmäßig. Abgesehen davon wurde der Ariya von Arctic Trucks, einem Spezialisten für polare Mobilität, mit 39-Zoll-Reifen von BF Goodrich ausgestattet.
Das Ariya-Elektro-SUV zog einen Anhänger, der mit einer Windkraftanlage und Solarzellen ausgestattet war, um einen Teil des Ladebedarfs entlang der Strecke zu decken.
Sechs Jahre Vorbereitung
Chris und Julie Ramsey begannen mit ihren Planungen für die „Pole to Pole“-Expedition bereits 2017, nachdem sie die Mongol Rally in ihrem Nissan LEAF absolviert hatten - dies war das erste Mal, dass ein Elektroauto für die 10.000 Kilometer lange Herausforderung eingesetzt wurde. Sie erkannten, wie viel Interesse eine solche Expedition mit einem Elektroauto wecken kann und wie entscheidend eine gute Ladeinfrastruktur ist. Die beiden waren sich einig, dass eine Tour von Pol zu Pol die ultimative Herausforderung wäre, und setzten ihr Vorhaben in Zusammenarbeit mit gleichgesinnten Partnern in die Tat um.
„Ich kann nicht glauben, dass wir nun am Südpol angekommen sind“, freut sich Chris Ramsey. „Nach so vielen Jahren der Planung fühlt es sich im Moment noch gar nicht richtig real an. Ich hatte immer volles Vertrauen in die Fähigkeiten von Elektrofahrzeugen und ich wusste, dass unser Nissan Ariya alle Herausforderungen auf der Expedition meistern wird. Doch es war viel schwieriger, als ich erwartet hatte. Ich bin stolz darauf, dass ‚Pole to Pole‘ Millionen von Menschen rund um die Welt erreicht und sie für Elektroautos im Alltag begeistert hat.“
„Es war eine unglaubliche Reise“, ergänzt Julie Ramsey. „Wir haben so viele tolle Menschen getroffen und so viel Unterstützung erhalten. Am Anfang waren Chris und ich ganz allein bei ‚Pole to Pole‘. Inzwischen besteht das Expeditionsteam aus Tausenden von freundlichen und fortschrittlich denkenden Menschen. Alle diese Unterstützer wollen etwas bewirken und die Begeisterung für Elektromobilität teilen.“
Und trotzdem schreiben wir einen Brief ans Christkind - mit der Bitte um bessere Ladeinfrastruktur. Und um mehr Transparenz und Ehrlichkeit beim Thema Elektromobilität.
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