Ein Feuerwehrmann wollte am Heimweg von einem Einsatz noch einen Baum von der Straße entfernen, wurde übersehen und frontal erfasst. Aber auch sonst waren die Helfer im ganzen Land am Tag vor Weihnachten gefordert und gefährdet. Der Sturm und Überschwemmungen wegen des Dauerregens sorgten für zahlreiche Einsätze.
Weil er am Heimweg von einem Einsatz am Samstag gegen 5 Uhr früh noch einen umgestürzten Baum auf der Landesstraße in Liebenau entdeckte, blieb ein 30-jähriger Feuerwehrmann der FF Schöneben noch einmal stehen. Auch ein nachkommender Kamerad (52) stoppte seinen Wagen. Beide Helfer schalteten bei ihren Fahrzeugen die Warnblinkanlage ein und wollten die Straße von dem Baum frei machen. Ein entgegenkommender Autofahrer (25) aus Liebenau, er könnte durch das ebenfalls eingeschaltete Fernlicht geblendet worden sein, übersah jedoch die fleißigen Florianis.
Schwer verletzt
Der junge Autofahrer erfasste den 30-Jährigen frontal mit voller Wucht. Der Feuerwehrmann musste nach Notarztversorgung schwer verletzt ins Klinikum Freistadt eingeliefert werden. Generell standen der gesamte Freitag und auch der Samstag für tausende Ehrenamtliche der Feuerwehren im Zeichen des Sturmtiefs „Zoltan“. Andere Verletzte waren nicht bekannt.
Materl wurde zerstört
Dennoch schaut eine besinnliche Weihnachtszeit definitiv anders aus. Die Helfer waren vor allem ab Mitternacht gefordert. In den Nachtstunden war hauptsächlich der starke Wind – Böen bis zu 100 km/h – das größte Problem. Das bekam auch Ferdinand Kaineder, Präsident der Katholischen Aktion Österreich, zu spüren: „Gestern Abend bin ich noch vor dem Christus-Materl gestanden, das wir 2001 mit einer Firmgruppe selbst gebaut haben. In der Nacht hat dann aber der Sturm zugeschlagen und einen großen Baum auf unser Materl geworfen. Es ist jetzt stark beschädigt.“
470 Einsätze in 12 Stunden
Die Bilanz Samstagmittag: In den vergangenen zwölf Stunden leisteten die etwa 5000 Kameraden der 323 Feuerwehren mehr als 470 Einsätze. „Von den Einsatzstellen sind rund 30 Prozent auf Überflutungen, 60 Prozent auf Sturmeinsätze zurückzuführen“, bilanzierte Clemens Arzt, Offizier vom Dienst des Landesfeuerwehrkommandos.
Pflegeheim evakuiert
Die anhaltenden Regenfälle führten zu steigenden Pegeln mit Schwerpunkten im Salzkammergut, der Pyhrn-Eisenwurzen-Region und dem Mühlviertel. In Hartkirchen musste das dortige Pflegeheim evakuiert werden, weil im Haus das Wasser zehn Zentimeter hoch stand. Die insgesamt 27 Bewohner kamen nach Hartheim. Auch bei den größeren Flüssen stiegen die Pegelstände an – allerdings werden dort keine größeren Probleme erwartet. Ab dem heutigen Samstag sollen die Regenfälle nachlassen, sich die Situation entspannen. Die strapazierten Einsatzkräfte blicken „vorsichtig optimistisch“ auf ruhigere Weihnachtstage.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.