Fehler in Antrag?

Putin-Kritikerin darf nicht bei Wahl antreten

Ukraine-Krieg
23.12.2023 18:41

Die ehemalige Fernsehjournalistin Jekaterina Dunzowa darf bei der Präsidentschaftswahl in Russland nicht gegen Amtsinhaber Wladimir Putin antreten. Der offizielle Grund sind Fehler in ihrem Antrag auf Registrierung. Dunzowa wollte für das Ende des Kriegs in der Ukraine und das Freilassen politischer Gefangener eintreten (siehe Video oben).

Dunzowa hätte eine Initiativgruppe gebraucht, um Unterschriften zur Unterstützung zu sammeln. Ihren Anhängerinnen und Anhängern nach wurden einzelne Buchstabendreher bei Namen als „schwere Fehler“ in den Unterlagen ausgelegt. Die Chefin der Wahlkommission, Ella Pamfilowa, ist als enge Vertraute des russischen Präsidenten Wladimir Putin bekannt. Zu Dunzowa sagte sie: „Sie sind eine junge Frau, Sie haben noch alles vor sich. Jedes Minus kann man in ein Plus umdrehen. Jede Erfahrung ist eine Erfahrung.“

Jekaterina Dunzowa (Bild: glomex)
Jekaterina Dunzowa

Verbindung zu Putin-Gegner?
Russische Staatsmedien hatten die Journalistin zuvor mit dem im Exil lebenden Putin-Gegner Michail Chodorkowski in Verbindung gebracht. Kritikerinnen und Kritiker sehen in dem negativen Bescheid einen Beleg dafür, dass niemand mit oppositionellen Ansichten gegen Putin bei der Präsidentschaftswahl antreten darf.

Die Kommunistische Partei Russlands ernannte unterdessen Nikolai Charitonow zu ihrem Kandidaten. Der 75-Jährige soll „in einer geheimen Abstimmung von der überwältigenden Mehrheit (...)“ gewählt worden sein. Charitonow hatte sich bereits 2004 um die Präsidentschaft beworben und damals knapp 14 Prozent der Stimmen erhalten. Theoretisch sind die russischen Kommunistinnen und Kommunisten eine Oppositionspartei, in der Praxis unterstützen sie jedoch die Politik des Kremls. Sein Programm trage den Namen „Sieg“, sagte Charitonow bereits - diesen bräuchte es „an allen Fronten.“ Der Kommunist ist mit Sanktionen der EU, der USA und Kanadas belegt.

Putin-nahe Kandidaten zugelassen
Kandidaten, die Putin nahestehen, wurden bereits zur Wahl im März zugelassen. Darunter ist der frühere Vizechef der Duma, Sergej Baburin. Die liberale Oppositionspartei Jabloko kündigte hingegen an, niemanden aufstellen zu werden. Putin bewirbt sich bereits um sein sechstes Mandat.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt