Künstlerstadt Gmünd

Poetisch beseeltes Leuchten fern von Zeit und Raum

Kärnten
01.01.2024 11:00

In luftiger Opulenz glänzt 2024 Marc Chagall mit strahlender Farbkraft in der Künstlerstadt Gmünd, um Auge, Geist, und Seele zu beflügeln - begleitet von Porträts des Künstlerfotografen Edward Quinn. 

Fliegendes in frisch-fröhlicher Farbintensität - Marc Chagalls Bilder sind bekannt für beseelte Intensität, in der sich Zeit und Raum aufzulösen scheinen. Spiritualität wie Erinnerungen an die Heimat, aber auch der Zirkus oder antike Literatur fließen in seine Kunst, um in poetischen Kompositionen zu leuchten. Der 1887 im belarussischen Witebsk als chassidischer Jude geborene Maler, Zeichner, Keramiker und Bildhauer gehört zu den bedeutendsten wie produktivsten Künstlern, gestaltete er neben zahlreichen Lithografien auch Glasfenster, Mosaike, Theaterkulissen oder illustrierte Bücher.
Dank eines privaten Sammlers sowie bewährter Kooperationen präsentiert die kürzlich gegründete Privatstiftung „Künstler:innenstadt Gmünd“ in der Stadtturmgalerie vom 9. Mai bis 29. September 2024 eine von Julia und Erika Schuster kuratierte, umfangreiche Schau des 1985 in Südfrankreich verstorbenen Künstlers. Zu Blättern aus allen großen Mappenwerken von den Bibelillustrationen bis zu „Daphnis et Chloé“ erstrahlen ausgewählte lithografische Meisterblätter, Holzschnitte wie Bücher, die von Porträts des Künstlerfotografen Edward Quinn begleitet werden. Zusätzlich locken ein Katalog sowie ein umfangreiches Rahmenprogramm, um sich von dem fantastischen Chagall-Kosmos mitreißen zu lassen.

Marc Chagall bei der Eröffnung der Fondation Maeght in Saint-Paul-de-Vence, 1964 (Bild: © edwardquinn.com / © 2020, ProLitteris, Zurich)
Marc Chagall bei der Eröffnung der Fondation Maeght in Saint-Paul-de-Vence, 1964
Marc Chagall vor seinem Haus in Saint-Paul-de-Vence, 1953 (Bild: © edwardquinn.com / © 2020, ProLitteris, Zurich)
Marc Chagall vor seinem Haus in Saint-Paul-de-Vence, 1953

Die Stadt hat aber, wie gewohnt, noch mehr zu bieten und beginnt am 19. April in der Galerie Gmünd mit einer Wanderausstellung der international renommierten Fotografin Elfie Semotan. Einfühlsam porträtierte sie von Gewalt betroffene Frauen, um sichtbar, zu machen, was so gerne verdeckt und verschwiegen wird. Mit KI angereicherte Fotografien der Oberkärntner Stadt wirft ab 5. Juli in der Lodronschen Reitschule die Frage nach Realität und eigener Wahrnehmung auf.

Einfühlsame Porträts von Elfie Semotan zu Gewalt an Frauen (Bild: Elfie Semotan)
Einfühlsame Porträts von Elfie Semotan zu Gewalt an Frauen
Fotografische Blicke mit KI angereichert (Bild: Dieter Bornemann)
Fotografische Blicke mit KI angereichert

Residenzen internationaler Künstler, denen man über die Schulter schauen kann sowie spannende Programmpunkte sind ebenfalls wieder mit dabei.
Eines ist sicher: Es wird ein spannendes Kunstjahr!

Porträt von Tina Perisutti
Tina Perisutti
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