Familie geht leer aus
Aminis Sacharow-Preis in Teheran beschlagnahmt
Der Sacharow-Preis hat es nicht zur Familie der verstorbenen Protestikone Jina Mahsa Amini geschafft. Iranische Sicherheitskräfte haben ihn beschlagnahmt, wie die Menschenrechtsorganisation Hengaw jetzt berichtete.
Ihren Angaben nach wollte Aminis Anwalt Mohammed Saleh-Nikbakht den Preis des EU-Parlaments der Familie der jungen Kurdin im Iran übergeben. Der Jurist sei nach seiner Ankunft am Teheraner Flughafen aber von der Behörde abgefangen und verhört worden. Dabei seien zusätzlich zu der Auszeichnung auch sein Pass und Handy beschlagnahmt worden. Offiziell bestätigt wurden die Angaben zunächst nicht.
Auszeichnung für Freiheitsbewegung
Amini und die dazugehörige Freiheitsbewegung „Frau, Leben, Freiheit“ wurden Mitte Dezember mit dem Sacharow-Preis ausgezeichnet. Die iranischen Behörden hinderten die Familie der Verstorbenen bereits daran, die Auszeichnung entgegenzunehmen (siehe Video oben). Der Preis wird seit 1988 verliehen - und zwar an Organisationen oder Persönlichkeiten, die sich für Menschenrechte und Meinungsfreiheit einsetzen.
Jina Masha Amini war im Herbst 2022 wegen eines angeblichen Verstoßes gegen die islamische Kleiderordnung von der Sittenpolizei festgenommen worden. Anschließend war die 22-Jährige ins Koma gefallen und in Polizeigewahrsam gestorben. Ihr Tod löste die heftigsten Proteste in der Islamischen Republik seit Jahrzehnten aus.
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