Hochzeit nach Koma

„Danke für die ganze Liebe! Aufgeben keine Option“

Philip Dimov mit Freundin Julia - vor Weihnachten machte er ihr noch einen Heiratsantrag (kl. Bild rechts).

(Bild: GEPA pictures, X/ahv_wsc, Privat)

Er lag im Koma, kämpfte um das Überleben und bekam enormen Zuspruch - nun kann Sportclubs Philip Dimov Weihnachten zu Hause verbringen! Für die „Krone“ gab er Einblicke am Weg zurück …

Weihnachten. Daheim sein. Zeit mit den Liebsten verbringen. Klingt für viele gewöhnlich, hat für Philip Dimov diesmal aber eine ganz spezielle Bedeutung. „Nach so einem Unfall verblassen alle Wünsche, will ich nur meine Familie um mich haben.“

„Fehlen bis jetzt die Erinnerungen“
Rückblick: Der Sportclub-Kapitän stieß am 14. Oktober im Wiener Ostliga-Duell bei TWL Elektra mit einem Gegenspieler zusammen, blieb mit schweren Kopfverletzungen bewusstlos liegen - er wurde nach der Erstversorgung per Hubschrauber ins AKH gebracht. „Mir fehlen bis jetzt die Erinnerungen an den Unfall und auch an den ganzen Tag. Ich weiß es nur von Erzählungen“, schildert der 33-Jährige, der damals in künstlichen Tiefschlaf versetzt wurde. Nach zehn Tagen die große Erleichterung: „Dimi“ ist aufgewacht und ansprechbar. „Nach dem Koma waren meine Liebsten da, kam vieles stückweise zurück.“

Insgesamt lag die Kämpfernatur fünf Wochen auf der Intensivstation. Die Anteilnahme war riesig. Egal, ob Rapid, Austria, Vienna, sein Sportclub, Ostliga-Rivalen oder gar in Berlin - viele dachten an den WSC-Publikumsliebling. Da gab’s Botschaften, in Minute 17 in Anlehnung an seine Rückennummer Standing Ovations und ein Spendenkonto. „Die große Unterstützung ist mir natürlich aufgefallen und hilft sehr. Ich bedanke mich von Herzen bei allen.“

Reha und Hochzeitsantrag
Dimov will mit Sportclub-Fan Konstantin, der als Sanitäter auf dem Platz sofort Hilfe leistete, Kontakt aufnehmen. Derzeit dreht sich beim langjährigen Defensivspieler aber alles um die Rehabilitation und den Weg zurück. „Es geht schon besser und wieder bergauf.“ Sein Alltag in einem Wiener Rehazentrum? „Nach dem Frühstück startet das mehrstündige Programm, das teilweise ziemlich intensiv ist. Und am Nachmittag kommt mich immer meine Familie besuchen.“

Für Freundin Julia, mit der „Dimi“ das zweite Kind erwartet, gab’s vor Weihnachten einen Heiratsantrag - sie ist seine größte Stütze. „In solchen Lebenssituationen braucht man sehr, sehr viel Geduld und ein stabiles Umfeld“, macht er auch anderen Menschen in schwierigen Lagen Mut. „Danke für die ganze Liebe, die täglich zu mir kommt! Ich kann euch eines sagen: Aufgeben ist sicher keine Option!“

Spendenkonto: Wiener Sport-Club. 
Betreff: Capitano
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