Vergewaltigungsvorwurf

Kunstschaffende unterstützen Depardieu öffentlich

Adabei
26.12.2023 23:06

Ungefähr 60 französische Kunstschaffende haben jetzt ihre Unterstützung für den Schauspieler Gérard Depardieu bekundet, gegen den Vergewaltigungs- und Missbrauchsvorwürfe erhoben wurden. In einem öffentlichen Brief sprachen sie von einer „Lynchjustiz.“

Hass würde sich über Depardieu ergießen, die Unschuldsvermutung werde ganz klar „missachtet.“ Den öffentlichen Brief, der in der französischen Tageszeitung „Le Figaro“ veröffentlicht wurde, haben unter anderem der Regisseur Bertrand Blier und die Sängerin sowie ehemalige französische First Lady Carla Bruni unterschrieben. „Gérard Depardieu ist wahrscheinlich der größte aller Schauspieler. Der letzte Superstar des Kinos“, heißt es in dem Beitrag.

Carla Bruni (Bild: AFP/Giuseppe Cacace)
Carla Bruni

„Angriff auf die Kunst“
Wenn man ihn „auf diese Weise angreift, ist das ein Angriff auf die Kunst“, heißt es weiter. Sein Werk habe unauslöschliche Spuren hinterlassen. „Der Rest, alles andere, betrifft die Justiz; nur die Justiz. Ausschließlich.“ Gegen den Schauspieler läuft bereits seit Ende 2020 ein Ermittlungsverfahren wegen Vergewaltigungsvorwürfen in Frankreich. Die Schauspielerin Charlotte Arnould wirft ihm vor, sie 2018 in seiner Pariser Wohnung zweimal vergewaltigt zu haben.

Gegen Gérard Depardieu wird bereits seit Ende 2020 ermittelt.  (Bild: AP)
Gegen Gérard Depardieu wird bereits seit Ende 2020 ermittelt. 

Vor kurzem zeigte zudem die Schauspielerin Hélène Darras Depardieu wegen sexueller Übergriffe bei Dreharbeiten 2007 an. Auch die spanische Journalistin und Autorin Ruth Baza erstattete eine Anzeige (siehe Video oben). Bereits in der Vergangenheit haben zahlreiche Frauen Depardieu sexuelle Übergriffe vorgeworfen. Der Schauspieler, der am Mittwoch 75 Jahre alt wird, weist sämtliche Vorwürfe zurück.

Kulturministerin: „Schande für Frankreich“
Die französische Kulturministerin Rima Abdul Malak hatte Depardieus Verhalten gegenüber Frauen erst kürzlich als „Schande für Frankreich“ bezeichnet und seinen Ausschluss aus der Ehrenlegion eingeleitet. Auslöser der erneuten Entrüstung war ein Dokumentarfilm, in dem der Filmstar zu sehen ist, wie er auf einer Drehreise in Nordkorea zahlreiche vulgäre und sexistische Kommentare äußert.

Präsident Emmanuel Macron nahm Depardieu hingegen kurz vor Weihnachten in Schutz. Er sei ein „großer Bewunderer“ des Schauspielers. „Menschenjagden“ verabscheue Macron, die Unschuldsvermutung gelte. Depardieu kommt bereits auf mehr als 200 Filme und spielte unter anderem Obelix, einen Schlachthofarbeiter und einen Alzheimer-Patienten.

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(Bild: kmm)



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