Feige Brandstiftung am Stefanitag vor der Kirche Maria Namen in Wien-Ottakring: Unbekannte Täter haben beim Eingang ein Baustellen-WC in Brand gesteckt. Der Schaden ist hoch. Der Pfarrer geht von einer „absichtlichen Brandstiftung“ aus.
Das ist hochbrisant: Kürzlich wurden drei mutmaßliche Islamisten festgenommen, die einen Anschlag auf den Stephansdom geplant haben sollen. Daraufhin wurden sämtliche Pfarren von der Polizei zur Achtsamkeit aufgefordert.
Und jetzt das: Am Nachmittag des 26. Dezember, etwa zwischen 15 und 16.30 Uhr, haben unbekannte Täter ein Feuer am Eingang der Pfarrkirche Maria Namen in der Hasnerstraße gelegt.
Ziel der Brandleger war offenkundig ein blaues Baustellen-WC am Eingang zur Kirche (die gerade renoviert wird). Das Häuschen ist beinahe vollständig geschmolzen. Offenbar muss Brandbeschleuniger verwendet worden sein.
Weil es in der Gegend mehrere Baustellen gibt, geht Pfarrer Jesus David Jaen Villalobos nicht von einem Jugendstreich aus. „Meine Vermutung: Das war absichtliche Brandstiftung“, so der Geistliche.
Der Schaden ist hoch: Die Eingangstür, das Zwischendach aus Holz, der Treppenaufgang sowie Glaselemente in der Fassade sind kaputt und verkohlt. Villalobo schätzt den Schaden auf „mehrere Tausend Euro“. Anrainer hatten den Rauch bemerkt und die Einsatzkräfte gerufen. Die Polizei ermittelt.
Derzeit laufen die Ermittlungen wegen Verdachts auf Sachbeschädigung durch Brand gegen unbekannte Täterschaft. Ein Zusammenhang mit der derzeitigen Gefährdungslage ist auszuschließen. Die Brandgruppe des Landeskriminalamtes Wien wurde von dem Vorfall in Kenntnis gesetzt.
Landespolizeidirektion Wien
„Ich bin erschüttert über diesen feigen Brandanschlag und gleichzeitig erleichtert, dass keine Menschen zu Schaden gekommen sind. Wir stellen uns diesem Akt des Hasses und der Gewalt entschlossen entgegen. Ein Anschlag auf eine Kirche ist nicht nur ein lokaler Brandanschlag, sondern ein Angriff auf unsere Kultur und auf unser friedliches Zusammenleben“, sagt der Ottakringer ÖVP-Obmann Stefan Trittner.
In Ottakring häufen sich die bedenklichen Vorfälle
Vor Weihnachten wurden drei Terrorverdächtige in der großen Flüchtlingsunterkunft von Spezialkräften der Polizei festgenommen. Ebenfalls in Ottakring aktiv ist der Verein Dar al Janub, der in einer Studie der Dokumentationsstelle Politischer Islam als antisemitischer Verein, der gewaltverherrlichende Propaganda verbreitet, beschrieben wird. Auch der Attentäter des Terroranschlags vom November 2020 in der Wiener Innenstadt hat soll sich unter anderem in einer Moschee in Ottakring radikalisiert haben.
Von den Tätern gegen die Pfarrkirche Maria Namen fehlt bislang jede Spur.
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