Wie stark kann denn Liebe sein? Eva und Dieter haben viel zusammen erlebt. In der Dokumentation „Für immer“ wird erzählt, wie eine Liebe beginnt und wie sie weiterhin fortbesteht. Vom ersten Kuss bis zum letzten gemeinsamen Augenblick. Ein Film über tiefe Sehnsucht und Verbundenheit. Lesen Sie hier unsere „Krone“-Kino-Kritik.
Es sind die Gesten, die Blicke, dieses Füreinander da sein, nicht die Worte, die von einer lebenslangen Vertrautheit, tiefen Verbundenheit, von gewachsener Intimität, ja von der Liebe eines betagten Paares erzählen, das seit über 60 Jahren das Leben teilt. Anfang der 1950er-Jahre lernten sich Dieter, der Architekt, und Eva, eine lebenslustige Lehrerin, dem Theater und der Poesie zugetan, kennen.
Sie heiraten, bekommen drei Kinder, verlieren eines, die vierjährige Tochter, auf tragische Weise, bauen ein Haus, durchleben Ehekrisen, flüchten sich in Seitensprünge, erleiden Enttäuschungen - und halten doch aneinander fest.
Seit Eva 14 war, schreib sie Tagebuch und sie behielt diese Herzensbeichten bis kurz vor ihrem Tod 2022 bei. Dass sie diese Eintragungen der Filmemacherin Pia Lenz überantwortete, die daraus passagenweise vorlesen lässt (Stimme: Nina Hoss), und der Doku so ein Gerüst gibt, ihr inhaltliche Substanz verleiht, macht diesen Film, der von Würde zu altern, erzählt, zu einem Kleinod.
Nichts in diesem Streifen ist Pose, alles ist gelebter Alltag, wenn Dieter z. b. seiner Frau hilft, die Strümpfe auszuziehen und nie wird er von ihrer Seite weichen. Wie hier ein gemeinsamer Weg in all seinen kleinen Momenten sichtbar wird, eingefangen von einer diskreten Kamera, ist auf unspektakuläre Weise zutiefst berührend. Liebe ist Begleitung.
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