27.12.2023 15:17

Pestizidbelastet

„Wir bekommen Ramschware aus Ukraine“

Die Landwirtschaft werde immer mehr zur Planwirtschaft, sagt der Obmann der Freiheitlichen Bauernschaft, Peter Schmiedlechner im krone.tv-Talk. „Es wird uns vorgeschrieben, wann wir düngen müssen und ab welchem Zeitpunkt wir ernten dürfen.“ Sorge bereiten ihm unter anderem auch die EU-Reformen der Gentechnik-Gesetze: „Jetzt haben wir in Österreich die Bioproduktion aufgebaut, um Qualität zu produzieren. Mit dieser Entscheidung ist das ein für alle Mal erledigt.“

Vor wenigen Wochen wurde der Weg für Beitrittsverhandlungen mit der Ukraine geebnet. Schmiedlechner warnt vor unabsehbaren Konsequenzen für die EU-Finanzpolitik sowie die heimische Landwirtschaft. „Rund 96,5 Milliarden Euro könnte die Ukraine danach innerhalb von sieben Jahren allein an EU-Agrarbeihilfen erwarten. Das heißt dann automatisch, wir, die Mitgliedsländer, die jetzt innerhalb EU Agrargelder beziehen, müssen das Geld umverteilen. Dann wird sehr viel Geld in die Ukraine gepumpt.“

Obmann der Freiheitlichen Bauernschaft Peter Schmiedlechner (Bild: krone.tv)
Obmann der Freiheitlichen Bauernschaft Peter Schmiedlechner

„Billige Ramschware aus der Ukraine“
Auch dass pestizidbelastete Getreide, das gentechnisch verunreinigt ist, seit dem Auslaufen des Getreide-Deals nach Europa und Österreich kommt, ist dem Obmann der Freiheitlichen Bauernschaft ein Dorn im Auge. Österreichische Konsumenten hätten aufgrund fehlender Herkunftskennzeichnung derzeit keine Anhaltspunkte, woher das Mehl oder das Getreide im Kuchen stammt, dass sie im Supermarkt kaufen. „Man denkt, man kauft Qualität, und bekommt aber dann eine billige Ramschware aus der Ukraine.“

„Zeichen eher so, dass wir uns an Ukraine anpassen“
Dass die Ukraine ihre Qualitätsstandards im Falle einer EU-Mitgliedschaft anpassen müsse, glaubt Schmiedlechner nicht. „Die Zeichen stehen ja so, dass wir uns eher an die Ukraine anpassen. Wenn die EU-Kommission jetzt schon den Weg frei macht für den Verkauf von gentechnisch veränderten Lebensmitteln in Europa, dann wird der Weg eher der sein, dass man schaut, dass wir uns anpassen an die Ukraine und nicht umgekehrt.“

Die gesundheitlichen Folgen für den Menschen seien laut Schmiedlechner sehr schwer abschätzbar. „Es ist doch ein Eingriff in die Natur und die Natur rächt sich im Normalfall immer.“

Das ganze Interview mit Peter Schmiedlechner sehen Sie im Video oben.

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