Sexistische Äußerungen und dubiose Beweisführungen, die Langlauf-Olympiasieger Christian Hoffmann mit seinem Ton-Protokoll aufgedeckt hatte, gehören der Vergangenheit an: Geschäftsführer Andi Schwab war ja nach dem Skandal zurückgetreten und hatte zuvor noch die Mitglieder der Rechtskommission entlassen. Dass Gernot Schaar, der ehemalige Vorsitzende dieses Gremiums, dagegen mit einer einstweiligen Verfügung vorgeht, gehört wohl genauso in den Bereich unfreiwilliger Komik wie der Versuch, von Sportminister Norbert Darabos, ÖOC-Generalsekretär Peter Mennel und anderen Ehrenerklärungen zu bekommen. Schaars Äußerung "Es ist mir gleich, ob da jemand gedopt ist oder nicht" kann man aber kaum als moralische Anleitung für ein derartiges Schriftstück auslegen.
Darabos hat ohnehin anderes zu tun: Er fand eine neue Rechtskommission, die ab Mittwoch amtieren wird - mit einem Vorsitzenden, der über jeden Zweifel erhaben ist: Heinz Fuhrmann, der Richter im Briefbomben-Prozess des Jahres 2000. Damals war der Attentäter Franz Fuchs, der sich später in der Zelle erhängt hatte, zu lebenslanger Haft verurteilt worden.
"Fuhrmann bleibt zumindest so lange, bis ein neuer Geschäftsführer installiert ist", erklärte der Minister. "Der kann dann eine neue Kommission einsetzen oder lässt diese weiterarbeiten." Dopingsünder haben also keine Chance davonzukommen!
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