Die Lage ist prekär

Zehntausende in Gaza suchen Schutz in Spitälern

Ausland
27.12.2023 22:11

Zehntausende Zivilisten im Gazastreifen suchen nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO in Krankenhäusern Schutz vor Kriegshandlungen. Im Shifa-Krankenhaus in der Stadt Gaza drängten sich 50.000 Menschen zusammen, im Al-Amal-Spital im südlichen Gazastreifen 14 000, teilte die Organisation am Mittwoch auf X mit. Sie berief sich auf ein Team vor Ort. 

Die Abordnung konnte zusammen mit Vertretern des UNO-Kinderhilfswerks UNICEF und einer weiteren Organisation Hilfsgüter in die Krankenhäuser bringen, wie es in der Mitteilung hieß. Auf dem Weg zu den Spitälern habe das WHO-Team beobachtet, wie Zehntausende Menschen zu Fuß, auf Mauleseln oder in Autos vor den heftigen israelischen Angriffen flohen. In den Spitälern hätten die WHO-Mitarbeiter über Patienten und Schutzsuchende steigen müssen, die überall lagerten.

Versorgung nur auf minimalem Niveau
Im gesamten Gazastreifen funktionierten derzeit 13 Spitäler teilweise, zwei auf minimalem Niveau und 21 überhaupt nicht, so die WHO. Man sei äußerst besorgt, dass neue Fluchtbewegungen die Gesundheitseinrichtungen im südlichen Gazastreifen weiter belasten. „Diese erzwungene Massenbewegung von Menschen wird zu mehr Überfüllung und einem gesteigerten Risiko für Infektionskrankheiten führen und die Verteilung von humanitärer Hilfe noch schwieriger machen“, zitierte die Mitteilung einen WHO-Mitarbeiter vor Ort.

Auslöser des Gazakriegs war das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels, das Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober in Israel nahe der Grenze zu Gaza verübt hatten. Auf israelischer Seite wurden dabei mehr als 1.200 Menschen getötet. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive.

Hunderttausende auf der Flucht
Hunderttausende Palästinenser waren nach Anweisungen des israelischen Militärs aus dem umkämpften Norden in den Süden geflohen, wo es aber nunmehr auch heftige Kämpfe gibt. Nach Angaben des Palästinenserhilfswerkes UNRWA sind fast 1,9 Millionen Menschen auf der Flucht - mehr als 80 Prozent der Bevölkerung. Angesichts der katastrophalen humanitären Lage in dem abgeriegelten Küstengebiet steht Israel international immer mehr unter Druck.

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