Neujahrskonzert 2024

Wahrhaft wienerisch und ein bisschen lasziv

Musik
28.12.2023 23:16

Die Proben haben begonnen: 15 offizielle Nummern, davon 9 Novitäten, plus drei Zugaben werden von Stardirigent Christian Thielemann und den Wiener Philharmonikern einstudiert. Ihr 84. Neujahrskonzert spielt das weltberühmte Meisterorchester am 1. Jänner 2024 im Musikverein. Zum 66. Mal überträgt der ORF.

(Bild: kmm)

„In den letzten Jahren ist das Vertrauen so gewachsen, dass viele Dinge ganz natürlich kommen, ohne dass man reden muss“, schwärmt Maestro Christian Thielemann über die Wiener Philharmoniker und die Proben zum Neujahrskonzert.

Maestro Christian Thielmann und Philharmoniker-Vorstand Daniel Froschauer (Bild: Dieter Nagl für die Wiener Philharmoniker)
Maestro Christian Thielmann und Philharmoniker-Vorstand Daniel Froschauer
Maestro Christian Thielmann und Philharmoniker-Vorstand Daniel Froschauer (Bild: Dieter Nagl für die Wiener Philharmoniker)
Maestro Christian Thielmann und Philharmoniker-Vorstand Daniel Froschauer

Auch Philharmoniker-Vorstand Daniel Froschauer hat beim Pressegespräch wenige Tage vor dem Konzert- und TV-Ereignis nur lobende Worte: „Es ist erstaunlich, wie gut er vor- bereitet ist!“ Immerhin gilt es diesmal, neun noch nie beim Neujahrskonzert gespielte Werke einzustudieren.

Christian Thielemann (Bild: Dieter Nagl für die Wiener Philharmoniker)
Christian Thielemann

Darunter der „Ischler Walzer“ von Johann Strauß Sohn, zu dem in der TV-Übertragung durch den ORF das Staatsballett in einer Choreografie von Davide Bombana durch die Kaiservilla in Bad Ischl tanzt - Stichwort „Kulturhauptstadt Salzkammergut 2024“. Zum Bruckner-Jahr feiert auch „der junge Anton“ seine Neujahrskonzert-Premiere. Frühe, für zwei Klaviere komponierte Quadrillen wurden gefunden und für Orchester gesetzt. Christian Thielemann verspricht Überraschendes und Momente, die „fast an frühen Verdi erinnern“.

Maestro Thielemann bei der Probe (Bild: Dieter Nagl für die Wiener Philharmoniker)
Maestro Thielemann bei der Probe

Neujahrskonzert 2024 - Das Programm

Karl Komzák, Erzherzog Albrecht-Marsch, op. 136

Johann Strauß II, Wiener Bonbons, Walzer, op. 307

Johann Strauß II, Figaro-Polka, Polka française, op. 320

Josef Hellmesberger (Sohn), Für die ganze Welt, Walzer

Eduard Strauß, Ohne Bremse, Polka schnell, op. 238

- Pause - 

Johann Strauß II, Ouvertüre zur Operette „Waldmeister“

Johann Strauß II, Ischler Walzer, Nachgelassener Walzer Nr. 2

Johann Strauß II, Nachtigall-Polka, op. 222

Eduard Strauß, Die Hochquelle, Polka mazur, op. 114

Johann Strauß II, Neue Pizzicato-Polka, op. 449

Josef Hellmesberger (Sohn), Estudiantina-Polka aus dem Ballett „Die Perle von Iberien“

Carl Michael Ziehrer, Wiener Bürger, Walzer, op. 419

Anton Bruckner, Quadrille, WAB 121 (Orchestr. W. Dörner)

Hans Christian Lumbye, Glædeligt Nytaar!, Galopp

Josef Strauß, Delirien, Walzer, op. 212

Zugaben:

Josef Strauß, Jokey, Polka schnell, op. 278

Johann Strauß II., Donauwalzer, op. 314

Johann Strauß Vater, Radetzky-Marsch, op. 228

Christian Thielemann probiert mit den Wiener Philharmonikern (Bild: Dieter Nagl für die Wiener Philharmoniker)
Christian Thielemann probiert mit den Wiener Philharmonikern

Daniel Froschauer fühlt sich besonders von den Werken von Josef Hellmesberger Sohn, einst philharmonischer Primgeiger, berührt: „Seine Musik verkörpert das wahre Wienerische, ist auch ein bisschen lasziv, unanständig.“

Christian Thielemann: Weniger ist oft mehr. (Bild: Dieter Nagl für die Wiener Philharmoniker)
Christian Thielemann: Weniger ist oft mehr.

Für Thielemann bleibt vor so vielen Kennern dieser Musik nur die Frage, wo er selbst den Takt vorgibt und „wo man es dem Orchester über- lässt“. Das Geheimnis ist für den Dirigenten ganz nach Vorbild Clemens Krauss das „Weniger ist mehr“. Denn: „Alles, was aufgesetzt klingt, entlarvt sich von selbst!“

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