Siebente Geheimmission

Mysteriöses US-Shuttle erneut ins All gestartet

Wissenschaft
29.12.2023 10:23

Das US-Militär hat in der Nacht auf Freitag erneut sein mysteriöses Mini-Shuttle X-37B zu einem Testflug ins All geschickt. Das wiederverwendbare Raumfahrzeug hob an Bord einer „Falcon Heavy“-Rakete von SpaceX vom Kennedy Space Center der NASA in Florida zu seiner mittlerweile siebenten Mission ab.

Das Raumfahrzeug X-37B hob nach mehrmaligen Verschiebungen - der Start war ursprünglich für den 7. Dezember geplant gewesen - am Freitag um 2.07 Uhr MEZ an der Spitze der „Falcon Heavy“ ab. Die ersten beiden Versuche von SpaceX, das geheimnisvolle Shuttle Anfang des Monats zu starten, waren durch schlechtes Wetter und technische Probleme verhindert worden.

Der Start am Freitag war der siebente Start der X-37B, aber der erste Flug des Mini-Shuttles des US-Militärs mit einer „Falcon Heavy“-Rakete von SpaceX, der zweitstärksten Rakete, die derzeit in Betrieb ist (nach dem Space Launch System der US-Raumfahrtbehörde NASA, Anm.). Es war der bereits 95. Start von SpaceX im Jahr 2023. Die beiden seitlich angebrachten Booster-Raketen landeten wieder sicher auf der Erde (siehe Video oben).

Das Raumfahrzeug X-37B hob an der Spitze der „Falcon Heavy“-Rakete von SpaceX ab. (Bild: SpaceX)
Das Raumfahrzeug X-37B hob an der Spitze der „Falcon Heavy“-Rakete von SpaceX ab.

Mini-Shuttle ist nur 8,8 Meter lang
Das knapp fünf Tonnen schwere Orbital Test Vehicle (kurz OTV) ist nur 8,8 Meter lang und hat eine Flügelspannweite von 4,6 Metern. Seine Energie bezieht das Raumfahrzeug, von dem zwei Exemplare existieren, aus Batterien sowie über ein ausklappbares Sonnensegel.

Zuletzt war die Miniversion der Spaceshuttles der NASA im Zuge der Mission OTV-6 am 12. November 2022, 908 Tage nach seinem Start und nach knapp zweieinhalb Jahren im Weltall, auf dem Gelände des Kennedy Space Center in Florida gelandet.

Das knapp fünf Tonnen schwere Orbital Test Vehicle (kurz OTV) ist nur 8,8 Meter lang und hat eine Flügelspannweite von 4,6 Metern. (Bild: US Air Force, thinkstockphotos.de, krone.at-Grafik)
Das knapp fünf Tonnen schwere Orbital Test Vehicle (kurz OTV) ist nur 8,8 Meter lang und hat eine Flügelspannweite von 4,6 Metern.

Spekulationen über Tests für Waffensystem
Bislang hat die US-Luftwaffe jeweils nur über Starts und Landungen der OTVs berichtet. Zu den Missionen hieß es lediglich, es würden neue Materialien und Technologien - zum Beispiel der Einsatz von neuartigen Ionentriebwerken - im Weltraum erprobt. Was Spekulationen genährt hat, das Shuttle im Miniformat sei vielleicht der Vorläufer eines neuartigen Waffensystems im Orbit, das die USA in die Lage versetzen soll, in Krisenfällen rasch zu reagieren.

Weil die frühere zivile Leiterin des US-Department of the Air Force im Juni 2019 bei einer Sicherheitskonferenz zudem erklärt hat, das Raumfahrzeug sei so agil und wendig, „dass Amerikas Gegner irre werden müssten“, wird erst recht über den Verwendungszweck des kleinen Shuttles spekuliert.

OTV-Projekt wurde bereits 1999 gestartet
Am Orbital Test Vehicle wird bereits seit Langem gearbeitet. Begonnen wurde das Projekt 1999 zunächst von der zivilen NASA, 2004 übernahm dann das US-Militär das Projekt - zusammen mit dem Hersteller des Mini-Shuttles, dem Boeing-Tochterunternehmen Phantom Works.

Am 14. Dezember hatte auch China eine eigene Weltraumdrohne namens „Shenlong“ in eine Umlaufbahn um die Erde gebracht. Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua soll das Raumfahrzeug Experimente „zur technischen Unterstützung der friedlichen Nutzung des Weltraums“ vornehmen. Über die Dauer der Mission äußerte man sich nur sehr vage.

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