Das Jahr 2023 neigt sich dem Ende zu - und die „Krone“ Burgenland blickt zurück auf Spannendes, Kurioses, aber auch traurige Ereignisse. Vom rot-goldenen Weintourismus über die Rettung des Neusiedler Sees und großen Feierlichkeiten in der Landeshauptstadt bis hin zu erschütternden Todesfällen und der angespannten Lage an der Grenze. Ein Überblick.
TOP-THEMA 1: „Bordeaux war gestern, Burgenland ist heute!“ Mit diesem selbstbewussten Spruch schreibt Herbert Oschep vinophile Geschichte. Mit Herz und viel Enthusiasmus setzt sich Doskozils Büroleiter als Obmann im Weintourismus ein. Oschep lässt keine Gelegenheit aus, der edlen Vielfalt an pannonischen Tropfen international das wohlverdiente Ansehen zu verschaffen. Aus Liebe zur Heimat kam ihm die Idee zum Jahrhundertwein eines kultigen Winzer-Quartetts.
Große Koalition
Mit derselben Begeisterung steht ihm Ex-Landesrat und Weinbauer Andreas Liegenfeld zur Seite. Im Doppelpack bilden Oschep und Liegenfeld die „Große Koalition des guten Geschmacks“, die noch viele Erfolge erwarten lässt. Branchenkenner Christian Zechmeister, Didi Tunkel und Schauspieler Nicholas Ofczarek stellen die Weichen.
TOP-THEMA 2: Angespannte Lage an der Grenze
Der Kampf gegen Schlepperkriminalität stellte die Polizei und das Bundesheer vor enorme Herausforderungen. Ab dem Sommer häuften sich lebensgefährliche Einsätze. Mehr als 100 Mal durchbrachen Schleuser die österreichisch-ungarische Grenze.
Das Burgenland ist die Insel Lampedusa Mitteleuropas!
Ein Polizei-Insider über die teilweise dramatische Situation an der Grenze
„Aufs Gas steigen“
„Wird kontrolliert, aufs Gas steigen, davonrasen!“ So lautete das strikte Kommando der Bandenbosse. Im Höllentempo donnerten die Schlepper mit vollbesetzten Kastenwagen durch die Orte - Stopptafeln missachtet, Schranken überfahren, Streifenwagen abgedrängt! Oft endete die irre Fahrt mit einem Unfall.
Taliban hat das Sagen
Für Aufregung sorgte auch ein Geheimbericht aus Ungarn. Demnach haben afghanische Gruppen der Taliban an der Balkanroute das Sagen. „Viel Geld aus den miesen Geschäften fließt in den Terrorismus.“ Mehr als 29.800 Aufgriffe sind heuer registriert. 2022 waren es 81.206, 2021 exakt 19.938. 289 Schlepper wurden in diesem Jahr festgenommen, 365 waren es 2022, 169 im Jahr davor.
In Kürze
In Mattersburg läuft im Februar der kleine Martin (5) bei einem Kindergartenausflug weg. Er stürzt in ein Biotop und stirbt im Spital. Anfang März ertrinkt Dunja (5) in einem Pool der Therme Lutzmannsburg, als ihr Vater rauchen ist.
Eine Tragödie ereignet sich Anfang August in Nickelsdorf: Ein Landwirt erschlägt seinen Vater mit einer Schaufel. Danach tötet er auch seine Mutter. Nach dem Angriff auf seine Eltern tötet sich der Mann selbst. Laut Nachbar war allseits bekannt, dass er an einer psychischen Krankheit gelitten hat.
In Schattendorf wurde ein Familienvater im Dezember 2022 vor einer Disco brutal niedergeschlagen und starb danach an den Folgen einer Hirnblutung. Zwei Jugendliche müssen sich deshalb vor dem Landesgericht verantworten. Sie fassten im November eine Strafe von 15 Monaten Haft aus.
Für heftige Diskussionen sorgt die neue Baulandabgabe, die nun für nicht genutzte Grundstücke fällig wird. Die SPÖ verweist auf die Ausnahmen, wie für Kinder und Enkel, und erwartet sich dadurch mehr leistbares Bauland für junge Familien. ÖVP und FPÖ üben hingegen heftige Kritik und sprechen von „Abzocke“.
SPÖ-Personalrochade im Herbst: Robert Hergovich folgt Verena Dunst als Landtagspräsident nach. Seinen Job als Klubchef übernimmt Landesgeschäftsführer Roland Fürst, dem wiederum Jasmin Puchwein nachfolgt. Ihr zur Seite gestellt wird Kevin Friedl, Vizebürgermeister aus Rohr.
Großer Festakt schließt Jubiläumsfeierlichkeiten ab
Mehr als 300 Fest- und Ehrengäste ließen das Burgenland im Juni Schloss Esterházy hochleben: Mit einem Festakt endeten die Feiern zum Jubiläum „100 Jahre Burgenland“. Landeshauptmann Hans Peter Doskozil konnte dazu unter anderem Bundespräsident Alexander Van der Bellen begrüßen. „Die Burgenländer waren stets hilfsbereit, wenn’s darauf ankam.“
Die Burgenländer leben Solidarität. Dieses Miteinander zeichnet uns aus.
Landeshauptmann Hans Peter Doskozil
Bild: Reinhard Holl
Feier verspätet
Durch die Pandemie verspätete sich der Festakt zwar um zwei Jahre - unpassend war es aber nicht: Schließlich kamen die letzten Orte - Schandorf, Luising, Rattersdorf und Liebing - erst im Jahr 1923 zum neuen Burgenland.
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