Im Sommer als neuer Top-Wasserrettungs-Stützpunkt gefeiert, steht das Gebäude - in nachhaltiger Holzbauweise am Pichlinger See errichtet -, dass sich die Linz AG satte 650.000 Euro kosten ließ, seit 26. Dezember unter Wasser. Und gibt nicht nur deshalb ein mehr als trauriges Bild ab.
Vor rund 1,5 Jahren stand die „Krone“ für einen Lokalaugenschein an fast derselben Stelle am Ufer des Pichlinger Sees, um den 70er-Jahre-Charme des damals schon sehr maroden Stützpunkts, der bereits 49 Lenze auf dem Buckel hatte, aufzusaugen. Der daraus entstandene Bericht hatte die Stadtpolitik auf den Plan gerufen und in weiterer Folge Linz-AG-General Erich Haider dazu veranlasst, mit einem Neubau die Arbeitsbedingungen der ehrenamtlichen Wasserretter zu verbessern. Im September wurde – wie berichtet – dann der neue Stützpunkt mit Pauken und Trompeten eröffnet, meinte Haider: „Durch den Neubau wurde ein Gebäude geschaffen, das seinen Zweck wieder für lange Zeit erfüllen kann.“
Wohl kaum! Das Wasser steht aktuell fast acht Zentimeter hoch, die Garagen und auch der Sanitätsraum sind geflutet. Die Wasserrettung hatte bereits in der Planungsphase Schotte oder Tore zur Diskussion gestellt, doch die Linz AG sah keine Hochwassergefahr durch einen Grundwasseranstieg.
Linzer Hochwasserboot „parkt“ in Laakirchen
Unabhängig vom Wassereintritt wird bei genauerem Hinsehen schnell klar, dass bei dem 650.000-Euro-Bau einiges mehr pfui als hui ist. Bei den Stiegen fehlen Geländer, Kabel ragen aus der Wand, Türstöcke wurden falsch eingebaut, die Wände sind übersät mit Rissen. Der Wunsch der Wasserretter nach einem Zaun wurde aus Kostengründen abgelehnt. Wie jener nach einer Garage, die der Landesverband der Wasserretter bezahlt hätte. Deshalb ist das Hochwasserboot für Linz-Stadt in Laakirchen (!) stationiert.
Energieversorger will Strom nicht zahlen
Spannend auch: Linz AG und Wasserrettung konnten sich bisher auf keinen Überlassungsvertrag einigen. Unter anderem, weil der Energieversorger die Stromkosten nur im Sommer übernehmen will, im Winter sollen die Ehrenamtlichen blechen.
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