Nach 155 Jahren erscheint das „Oberösterreichische Volksblatt“ heute zum letzten Mal in gedruckter Form. Mit teils persönlichen Anekdoten blickt die Redaktion auf eine Ära zurück. Chefredakteur Roland Korntner sieht aber das Ende noch nicht gekommen.
„Bei meiner Mannschaft und mir herrscht eine gewisse Wehmut. Wehmut, weil ich schon als Kind gerne zum Opa Zeitunglesen gegangen bin. Vor allem aber deshalb, weil ein sehr gutes Team stark verkleinert wird und sehr gute Leute gehen“, zeichnet Chefredakteur Roland Korntner ein Stimmungsbild rund um das Schicksal seiner „Volksblatt“-Redaktion.
Nach 155 Jahren erscheint die von der oberösterreichischen ÖVP lancierte Tageszeitung ab 2024 nur noch in digitaler Form – die „Krone“ hat darüber erstmals im September berichtet.
„Wir haben stets fair berichtet“
44.000 Ausgaben entstanden in der langjährigen Geschichte des Blattes – ein Blick ins Archiv zeigt etwa die Mondlandung auf dem Cover, genauso wie das Jahrhunderthochwasser oder historische Wahlergebnisse. Auch wenn Korntner den parteibezogenen Background des „Volksblattes“ nicht abstreitet, ist es ihm ein Anliegen, zu betonen: „Unsere Leser haben immer gewusst, wofür wir stehen. Wir waren im Rahmen unserer Strukturen immer fair im Umgang mit Menschen, anderen Medien und allen oberösterreichischen Institutionen.“
Hoppalas und Highlights aus dem Redaktionsalltag
Die heute erscheinende Sonderausgabe kann als Hommage an den Journalismus und die Ära der Tageszeitung verstanden werden – viele „Volksblatt“-Redakteure schildern darin persönliche Anekdoten, Hoppalas und Highlights ihrer Karriere. Roland Korntner möchte den Geist des Volksblattes weiterleben lassen – wenngleich in digitaler Form.
„Bei aller Wehmut ist unser Blick in die Zukunft gerichtet. Es ist kein endgültiges Ende, sondern eine Neuausrichtung“. Das Magazin „Hoamatland“ soll es unter dem Namen „Oberösterreichisches Volksblatt“ auch weiterhin geben. Es wird künftig 11-mal statt bisher 7-mal publiziert – „damit die Marke auch in gedruckter Form weiterlebt“.
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