Markus Poschner, Chefdirigent des Bruckner Orchesters Linz, blickt auf ein ungewöhnliches Jahr zurück. Zum einen kehrte das Publikum nach den Corona-Jahren zurück, er spricht aber auch über einen fünfstündigen Opern-Blockbuster und die Ruhe vor dem Sturm.
„OÖ Krone“: Verraten Sie uns Ihr Highlight im Kulturjahr 2023?
Markus Poschner: Das ist schwer, das Jahr war außergewöhnlich reich an künstlerischen Höhepunkten: Es gab unser 10-jähriges Musiktheater-Jubiläum mit vielen Konzerten, Gala-Abenden und vor allen Dingen der ungewöhnlichen Premiere von Wagners „Die Meistersinger von Nürnberg“. Allein dieses Werk für sich genommen ist und bleibt immer ein besonderes Highlight, egal wo, wie und wann auf dieser Welt.
Ihre ganz persönliches Highlights als Dirigent?
Erneut „Tristan“ bei den diesjährigen Bayreuther-Festspielen und anschließend gleich „Elektra“ an der Staatsoper Berlin, eine Produktion, mit der der Bühnenabschied von Waltraud Meier verbunden war. Ein unglaublich bewegender Moment, die letzten Vorstellungen mit dieser Sänger-Legende dirigiert haben zu dürfen.
Was verursachte Turbulenzen?
Einen Orkan gab es hauptsächlich in meinem Kalender – und zwar wie noch nie zuvor. Ich bin unglaublich dankbar und glücklich, diese Herausforderungen gesund gemeistert zu haben, ohne die Unterstützung meiner Familie wäre das alles ohnehin nicht möglich gewesen.
Neujahrskonzert Feierliche Eröffnung des Bruckner-Jahres 2024, 1. Jänner, Brucknerhaus Linz
Aufbruch: Bruckner 4 14. Jänner, Musiktheater Linz
50 Jahre Brucknerhaus Festkonzert 22. März, Brucknerhaus Linz
Benjamin Button, Opernpremiere, Dirigent Ingmar Beck, 6. April, Musiktheater Linz.
Wie haben Sie nach der Corona-Phase die Rückkehr des Publikums in die Theater und Konzertsäle erlebt?
Wir haben nach der Pandemie unser Publikum in vollem Umfang wieder zurückgewonnen. Wenn man sich da international ein bisschen umschaut, wird man feststellen, wie privilegiert wir hier in Oberösterreich sind und welch großartige Treue und festes Bekenntnis unsere Fans da demonstrieren.
Worauf sind Sie besonders neugierig im Super-Kulturjahr 2024?
Wir werden so viel Bruckner erleben dürfen wie noch nie zuvor, und zwar in allen möglichen Facetten, komprimiert und ausschweifend. Es wird eine ganz besondere kulturelle Reise werden, auch für uns, das Bruckner Orchester. Wir haben so viel neue Aspekte und Qualitäten der Annäherung und Auseinandersetzung mit diesem Genie programmiert, dass wir es nun kaum erwarten können, endlich zu starten, worauf wir ja seit Jahren hinarbeiten.
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