Polizei-Schüsse auf Schlepper, tödlicher Ehe-Streit und das Drama um den „Schwarzacher Bären“ ließen im vergangenen Jahr „Krone“-Leser nicht los. Ein Blick zurück auf die vergangenen Monate. . .
Ein toter Bär auf den Gleisen und ein makaberer „Star-Auftritt“
Über Jahrzehnte hat es das bei uns nicht gegeben: einen toten Bären. Bis am 23. Mai Mitarbeiter der ÖBB einen verstorbenen Braunbären auf den Bahngleisen bei Schwarzach gefunden haben. Anfangs war die Skepsis groß, vor allem da von außen kaum Verletzungen zu sehen waren: Manche glaubten, der Bär sei sogar dort abgelegt worden. Nach einer Obduktion war aber klar, dass der pelzige Vierbeiner infolge eines Zusammenpralls mit einem Zug tödliche Verletzungen erlitten hatte. Warum dann die Aufregung? Gerade zu dieser Zeit hatte es aufgrund einer tödlichen Bären-Attacke in Italien Diskussionen um das Wildtier gegeben.
Es ist schon komisch, dass man von außen die massiven Verletzungen nicht gesehen hat. Aber alles spricht dafür, dass es einen Zusammenstoß gegeben hat.
Amtstierarzt Anton Pacher-Theinburg nach dem Tod des Bären infolge einer Kollision mit einem Zug
Das waren aber auch nicht die einzigen Debatten um den „Schwarzacher Bären“: Zuerst wollte ihn die Salzburger Jägerschaft für sich haben - statt ihn dem Haus der Natur zu übergeben. Nachdem der Bär ausgestopft war, kam er in die Räume der Landesjägerschaft - für Schulungszwecke.
Doch der Bär war nicht nur für die Jung-Jäger da, vielmehr wurde er zum makaberen Ausstellungsobjekt. Er war sogar „Star-Gast“ bei einer Lederhosen-Präsentation von Markus Meindl - ausgestellt in der Mitte eines Kleidungsgeschäftes. Fraglich ist, ob der Bär wenigstens im neuen Jahr etwas Ruhe haben wird.
Nashorn tötete 33-jährige Pflegerin vor den Augen ihres Ehemanns
Eine junge Pflegerin wurde im Salzburger Zoo Hellbrunn von Nashorn-Dame „Yeti“ bei einer täglichen Routinearbeit attackiert und tödlich verletzt. Laut Behördenbericht wurde der 33-jährigen Frau das Horn zum Verhängnis. Ihr Ehemann - ebenfalls Tierpfleger - wurde beim Versuch sie zu retten schwer verletzt.
Baby tot geschüttelt: Eltern wegen Mordes schuldig
Es war ein arg tragischer Mordfall, der im Sommer im Landesgericht verhandelt wurde: Angeklagt waren die Eltern von Baby Elias, der tot geschüttelt wurde. Die Mutter erhielt 16 Jahre Haft, der Vater 12. Nicht rechtskräftig.
Das Kind war mir egal. Ich wollte nur die Beziehung retten.
Die Angeklagte zu den Geschworenen beim Mordprozess um Baby Elias
Mordfall um Möbelpacker ist weiterhin ein Rätsel
Sechs Monate nach dem gewaltsamen Tod des Möbelpackers Stefan M. (52) sucht die hiesige Polizei noch immer nach einem Mörder. Das Opfer wurde am 1. Juni in der Wohnung im dritten Stock eines Zehn-Stock-Hauses erschlagen.
Verbrechen beim Auto-Verkauf
Mohanad A. (34) wollte nur seinen BMW X6 via Facebook verkaufen - seit dem 3. Jänner ist er spurlos verschwunden. Rasch war für die Ermittler klar, dass er Opfer eines brutalen Verbrechens wurde: Zwei ungarische Halbbrüder (20, 26) haben ihn laut dem nicht rechtskräftigen Urteil beim Verkaufstreffen getötet. Wie? Und wo sie den leblosen Körper versteckt haben? Darüber schweigen die zwei Ungarn bis heute. „Nur die Angeklagten wissen, wo der Leichnam ist“, hatte die Staatsanwältin beim Prozess Ende November betont. Erst vor Gericht räumten die Ungarn überhaupt Gewalt ein - es soll zu tödlichen Schlägen im Stiegenhaus eines Salzburger Mehrparteienwohnhauses gekommen sein.
Warum kauft jemand ein Auto um 17.000 Euro, ohne es bei Tageslicht gesehen zu haben, und ohne es auch nur einmal Probe gefahren zu haben?
Richterin Bettina Maxones-Kurkowski beim Prozess zum Fall Auto-Verkauf
Doch was genau passiert ist, wissen die Angehörigen bis heute nicht. Die Geschworenen erklärten die Ungarn für schuldig - wegen Raub mit Todesfolge. Es setzte 18 bzw. 15 Jahre Haft, nicht rechtskräftig.
Flachgauer erschlug Frau und tötete sich selbst
Ein Mord samt Selbstmord schockierte im August die Gemeinde Lamprechtshausen: Ein Mann (41) hatte seine Ehefrau (35) in deren gemeinsamen Haus erschlagen. Danach fuhr er nach Salzburg und nahm sich das Leben. Streitereien waren nicht bekannt. Sie hinterließen zwei minderjährige Kinder.
Den Nebenbuhler mit neun Messerstichen getötet
„Ich bin schuldig“, gestand der Ungar (34) beim Prozess im September ein. Neunmal hatte er in einem Wohnhaus in Henndorf mit einem Messer auf einen Mann eingestochen - aus Eifersucht. Das Opfer war mit der Frau zusammen, in die der Angeklagte verliebt war. Dafür setzte es 18 Jahre Haft.
Pinzgauer (31) erschoss seine eigene Mutter mit einer Schrotflinte
Er stand bisher noch nie vor dem Strafrichter und hat die Schrotflinte legal besessen: Gemeint ist Martin S., ein Einheimischer aus Lofer. Er hat am 23. November seine eigene Mutter erschossen, wie er bereits selbst im Verhör der Polizei gestand. Hintergrund war offenbar ein Familien-Streit - ein richtiges Motiv nannte S. aber nicht. Nach der Tat wurde bekannt, dass der 31-Jährige in Behandlung ist - eine Drogen-Therapie. Sein psychischer Zustand werde nun im Zuge der weiteren Ermittlungen überprüft.
Polizeischüsse auf Schlepper im Pinzgau
Nach einer wilden Verfolgungsjagd im Pinzgau am 11. Dezember wird nicht nur gegen einen rumänischen Schlepper ermittelt - sondern auch gegen zwei Polizisten. Sie hatten ihre Dienstwaffen auf das Auto abgefeuert. Zwei von zehn Flüchtlingen wurden verletzt - einer sogar am Kopf. Der Verdacht des versuchten Mordes steht im Raum.
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