Nach Pleiten-Plus

Düstere Prognose: 2024 geht mehr Firmen Geld aus

Oberösterreich
05.01.2024 08:00

361 eröffnete Insolvenzen wurden 2023 in Oberösterreich gezählt. Von einer kommen am Freitag, 5. Jänner, Teile der Ausstattung unter den Hammer: 291 Posten von Fassadenbauer mglass werden versteigert. Für heuer rechnen die Experten mit einem weiterem Anstieg bei den Pleiten. Was für die düstere Prognose sorgt, lesen Sie hier.

Zwei Stunden wurde beraten, dann war klar: Die Gläubiger nehmen den Sanierungsplan an! Am 9. November 2023 bekamen die Sanierungspläne der Zentrasport Österreich e.Gen. grünes Licht - fast auf den Tag genau drei Monate nach der Eröffnung der Insolvenz.

Mit Passiva in Höhe von 66,1 Millionen Euro hatte der Sportartikelgroßhändler und die Einkaufsgenossenschaft der Sport-2000-Händler aus Ohlsdorf für die schuldenmäßig größte Pleite des letzten Jahres in Oberösterreich gesorgt - und war damit eine von 361 eröffneten Firmeninsolvenzen.

Petra Wögerbauer vom KSV 1870 rechnet mit mehr Insolvenzen 2024. (Bild: Horst Einöder/Flashpictures)
Petra Wögerbauer vom KSV 1870 rechnet mit mehr Insolvenzen 2024.

Von 307 im Jahr 2022 auf 361 im Vorjahr - bei den Firmenpleiten gab’s damit 2023 ein deutliches Plus. „In der zweiten Jahreshälfte sind die Insolvenzeröffnungen massiv angestiegen“, sagt Petra Wögerbauer vom Kreditschutzverband 1870.

„Rechnen mit Anstieg von 10 Prozent“
Der Blick nach vorne ist wenig verheißungsvoll und zeigt, wie sehr die Firmen aufgrund der herausfordernden Konjunktur zu kämpfen haben. „Die hohen Kosten belasten Betriebe und Budgets. Wir rechnen heuer mit einem weiteren Anstieg von 10 Prozent bei den Eröffnungen“, so Wögerbauer.

Was den Gläubigervertretern beim KSV 1870 auffällt: War die Corona-Pandemie lange Zeit als Erklärung für Pleiten beliebt, werden diese nun wieder mehr mit Faktoren, die im Einflussbereich des Betriebs lagen, begründet. „Etwa mit schlechten Kalkulationen“, so Wögerbauer.

mglass-Ausstattung kommt unter den Hammer
Drei Monate nach Insolvenzeröffnung gelang der mglass GmbH im Dezember die Sanierung. Im Zuge des Verfahrens war der Glasfassadenbauer, bei dem die Holzhaider-Gruppe nun Mehrheitseigentümer ist, auf 85 Mitarbeiter geschrumpft worden. Jetzt trennt man sich auch von Firmenausstattung: Am Standort Steyregg und im Lager in Hohenzell werden am Freitag, 5. Jänner, online auf aurena.at 291 Posten versteigert - von Dichtbändern bis hin zu Transportgestellen.

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