Vassilis Christopoulos leitete sein erstes Neujahrskonzert als Chefdirigent der Oper Graz. Unter dem Motto „Vive La France!“ luden er und die Philharmoniker zu einem prickelnden Abend.
Eigentlich ist der Neujahrstag ja eher ein Tag, an dem man sich - nach einer oft wilden Silvesternacht - der Ausnüchterung und den guten Vorsätzen widmet. Doch Vassilis Christopoulos servierte bei seinem ersten Neujahrskonzert als Chefdirigent der Grazer Oper am Abend des 1. Jänner mit den Grazer Philharmonikern ein musikalisches Champagnerbad, dem man nicht widerstehen konnte.
Ein rein französisches Programm
Unter dem Motto „Vive La France!“ hatte Christopoulos ein rein französisches Programm mit Stücken aus dem 19. Jahrhundert zusammengestellt - Musik voll prickelnder und überschäumender, aber auch zärtlicher Leidenschaft - rund um einige der bekanntesten Figuren der Mythologie und Opernwelt.
Schwelgerisch startete der Abend mit Carillon aus George Bizets „L’Arlésienne“ und dem Bacchanale aus Saint-Saëns’ „Samson et Dalila“. Mit einer düster berauschenden Arie aus letzterem Werk begeisterte die Mezzosopranistin Mareike Jankowski - eine der beiden Solistinnen des Abends. Die andere - Ekaterina Solunya - legte an dem Abend eine echte Talentprobe ab. Die junge Sopranistin aus dem Opernstudio war kurzfristig für die erkrankte Tetiana Miyus eingesprungen und verzauberte das Publikum mit der „Juwelen-Arie“ aus Gounods „Faust“.
Orchesterwerke von Berlioz als Höhepunkt
Fantastisch gelangen Christopoulos und den Grazer Philharmonikern die Orchesterwerke von Hector Berlioz - sowohl der turbulent wirbelnde „Carnaval romain“ als auch das Queen Mab Scherzo aus „Romeo et Juliette“ zählten zu den Höhepunkten des Abends. Etwas zu süffisant hingegen geriet die Orchesterversion von Debussys „Claire de lune“ am Ende der ersten Hälfte - der Mondglanz strahlte gar hell für das filigrane Nachtstück.
Ein Gläschen Champagner zum Finale
Alles in allem ließ Christopulos’ erstes Neujahrskonzert in Graz aber keine Wünsche offen: Mit dem Blumenduett aus Delibes’ „Lakmé“ gab es zum Finale einen echten Gassenhauer - einmal mehr kochten dabei auch Jankowski und Solunya das Publikum ein.
Und zum Finale tanzten die Philharmoniker noch den „Can Can“ - und zwar ganz ohne ihren Chefdirigenten. Der stand da bereits am Rand der Bühne und schenkte sich mit Hausherr Ulrich Lenz, der launig durch den Abend geführt hatte, ein Gläschen Champagner ein: Sie hatten es sich verdient mit diesem überschäumenden Programm. Prosit Neujahr!
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