„Niemals ohne Strafe“
Hamas-Vize tot: Hisbollah droht Israel mit Rache
Die Tötung eines Anführers der islamistischen Hamas im Libanon hat zu einer weiteren Eskalation des Konflikts mit Israel geführt. Die Hisbollah-Miliz kündigte am Dienstagabend Vergeltung an. „Dieses Verbrechen wird niemals ohne Antwort oder Strafe vorübergehen“, teilte sie mit.
Wie berichtet, war der Vize-Chef des Politbüros der Hamas bei einer Explosion in Beirut ums Leben gekommen (siehe Video oben). Insgesamt starben dabei sieben Menschen, darunter auch zwei Anführer des bewaffneten Arms der Hamas. Der getötete Saleh al-Aruri galt schon länger als mögliches Anschlagsziel. Das israelische Heer sieht ihn als Drahtzieher von Anschlägen im Westjordanland.
Angriff gegen Hamas, nicht Hisbollah
Bisher wurde von israelischer Seite aber keine Verantwortung für seine Tötung übernommen, wie etwa der Sicherheitsberater der Regierung sagte. „Wer auch immer das getan hat, es muss klar sein, dass dies keine Attacke auf den libanesischen Staat war. Es war nicht einmal eine Attacke auf die Hisbollah“, führte Mark Regev aus. Der mutmaßliche Angriff habe allein der Hamas gegolten.
Die Hisbollah-Miliz ist sich wiederum sicher, dass Israels Armee hinter der Explosion steckt. Ihre Kämpfer seien „in höchster Stufe der Bereitschaft“, hieß es. Noch am Dienstagabend unternahm die Miliz nach eigenen Angaben einen ersten Angriff auf israelische Streitkräfte nahe der Grenze. Dabei soll es Tote und Verletzte gegeben haben. Laut israelischen Medienberichten wird nun auch mit Beschuss von Raketen größerer Reichweite gerechnet. Die schiitische Hisbollah gilt als deutlich schlagkräftiger als die Hamas.
Macron: „Jedes eskalierende Verhalten vermeiden“
Der französische Präsident Emmanuel Macron forderte die israelische Regierung unterdessen auf, „jedes eskalierende Verhalten, insbesondere im Libanon zu vermeiden.“ Macron hatte mit Benny Gantz, Minister in Israels Kriegskabinett, telefoniert. Die französische Regierung werde diese Botschaften der Zurückhaltung weiterhin an alle beteiligten Akteurinnen und Akteure in dem Gebiet weitergeben, hieß es.
Fortschritte, um einen Geisel-Deal zu erreichen, seien vorerst nicht mehr möglich, berichtete die israelische Zeitung „Haaretz.“ Laut Diplomatinnen und Diplomaten konzentrieren sich die Gespräche aktuell darauf, eine Eskalation zwischen Israel und dem Libanon zu verhindern. Das „Attentat“ habe die Situation verändert.
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