Pionier wurde 89 Jahre

Informatikwelt trauert um IT-Legende Niklaus Wirth

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04.01.2024 10:17

Die Welt der Informatik trauert um einen bedeutenden Computerpionier: Der Schweizer Niklaus Wirth, Erfinder mehrerer Programmiersprachen und einer der Gründer des Logitech-Konzerns, starb am 1. Jänner. Er wurde 89.

Die traurige Botschaft überbrachte Wirths Nachfolger Bertrand Meyer am Lehrstuhl für Softwareentwicklung der renommierten ETH Zürich via Twitter.

Erster deutschsprachiger Turing-Preisträger
Wirth war einer der ganz großen Informatikpioniere. Von ihm erfundene Programmiersprachen wie Pascal kennen Generationen von Programmierern. 1984 erhielt Wirth als erster deutschsprachiger Informatiker den Turing-Preis, 1988 wurde er mit dem Computer Pioneer Award des internationalen Ingenieursverbands IEEE geehrt.

Die Basis für seine Erfolge legte Wirth in den Sechzigern. Er leistete bahnbrechende Arbeit bei der Entwicklung von Programmiersprachen. So trug er zur Schaffung einer erweiterten Version der Algol-Programmiersprache bei, Wirths bekannteste Programmiersprache ist aber wohl Pascal. Sie wurde zur Grundlage für viele andere Programmiersprachen und fand insbesondere in der Ausbildung von Programmierern weltweit Anwendung. Von Niklaus Wirth stammen gleich mehrere Standardwerke in der Informatikausbildung.

Wirth brachte Computermaus nach Europa
Parallel zu seiner akademischen Tätigkeit engagierte sich Niklaus Wirth in der Industrie und prägte unter anderem, wie wir heute unsere Computer bedienen. Als Mitbegründer des Technologieunternehmens Logitech brachte er die ersten Computermäuse nach Europa. Sein technisches Know-how und seine unternehmerische Vision trugen dazu bei, Logitech zu einem führenden Unternehmen in der Computerperipheriebranche zu machen.

Niklaus Wirth mit „Olga“. So nannte er intern jenes Bauteil, das er Anfang der Neunziger gefertigt und programmiert hat, um den autonomen Flug eines Modellflug-Helikopters auf einer definierten Flugroute zu ermöglichen. Heute würde man wohl von einer „Drohne“ sprechen. (Bild: Barbara Lachner/OCG)
Niklaus Wirth mit „Olga“. So nannte er intern jenes Bauteil, das er Anfang der Neunziger gefertigt und programmiert hat, um den autonomen Flug eines Modellflug-Helikopters auf einer definierten Flugroute zu ermöglichen. Heute würde man wohl von einer „Drohne“ sprechen.

Bis ins hohe Alter war Wirth gefragter Redner in der Informatikwelt. Erst vor einigen Jahren war er noch in Österreich, wo er bei einer Veranstaltung der Österreichischen Computer Gesellschaft OCG auftrat. Bei diesem Besuch gab er krone.at auch ein ausführliches Interview, in dem er seine Einschätzung zu aktuellen Entwicklungen in der Informatik wie etwa Sprachsteuerung und Künstlicher Intelligenz teilte. Hier finden Sie es zur Nachlese.

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