Erst am Donnerstag gab Herbert Kickls FPÖ (krone.at berichtete) den Startschuss zur neuen blauen Kampagne, wonach man - sofern man gewählt werde - die Haushaltsabgabe für den ORF abschaffen werde. Tags darauf antwortet nun „ZiB 2“-Anchor Armin Wolf ausführlich - und macht auch das eine oder andere kleine Zugeständnis.
Zuerst führt der prominente TV-Journalist an, dass die neue Gebühr für die meisten ORF-Nutzer nun billiger sei als die alte - was etwa in Wien auch stimmt. Dort fällt die Summe von 28,60 auf 15,30 Euro im Monat.
Freilich ist es nicht die Summe an sich, sondern vielmehr der „Zwang“, der vielen Menschen im Land sauer aufstößt (siehe auch Leser-Echo). So breit das ORF-Angebot auch gefächert sein mag.
„Sie müssen jetzt auch bezahlen“
Diese Verpflichtung findet Wolf hingegen fair - er stellt fest: „Ca. 500.000 Haushalte haben bisher nicht bezahlt, aber trotzdem ORF-Angebote genützt, großteils online. Sie müssen jetzt auch bezahlen, so wie alle anderen ORF-Konsument·innen schon bisher.“
„Großteils sauer“
Dann wird es etwas versöhnlicher: „Und dann gibt‘s noch ca. 200.000 Haushalte (5% der Bevölkerung), die kaum bis keine ORF-Angebote nützen. Sie bezahlen jetzt auch (und sind großteils sauer)“, räumt er auf der Plattform X (vormals Twitter) ein.
Dass es beim ORF eine eigene Gebühr gibt (und keine Finanzierung aus dem Staatsbudget, wie die FPÖ verlangt), ist wichtig, um den Einfluss der Politik zu begrenzen. Deshalb gibt‘s für den ORF eine eigene Gebühr (ja, ist lästig) und fürs Museum oder Theater nicht.
Armin Wolf verteidigt die neue ORF-Gebühr.
„Mir gefällt auch nicht alles“
In weiteren Tweets folgt ein Resümee des ORF-Angebots, vom Teletext bis zur Dokumentation - und das alles um heruntergerechnet 50 Cent am Tag, wirbt Wolf. Ihm gefalle am Programm übrigens „auch nicht alles“.
„Lästig“ und „blöd“
Am Ende lässt Wolf gar mit den Worten „ja, ist lästig“ aufhorchen, was die Gebühr betrifft. Und „blöd“ findet er auch noch was: nämlich, dass man bei der ersten Anmeldung gleich das ganze Jahr vorgeschrieben bekommt. „Aber dafür kann der ORF genau gar nichts, das steht leider so im Gesetz. Mit einem Einziehungsauftrag kann man es aber unkompliziert ändern.“
Ob das viele wütende (Neo-)Gebührenzahler versöhnen wird? Im „Krone“-Forum eher nicht. Dort äußerten nach der FPÖ-Story vom Mittwoch zahlreiche User ihren Unmut - Stand Donnerstagnachmittag wurde der krone.at-Artikel allein auf der Website knapp 3000-mal kommentiert, soziale Medien nicht eingerechnet. Viele treten für eine „Paywall“ ein bzw. die technische Beschränkung des Angebots auf Gebührenzahler.
Wie berichtet, startete die FPÖ unter anderem eine Info-Website zur ORF-Gebührenbefreiung. Generalsekretär Christian Hafenecker wetterte außerdem gegen die „Luxusgagen am Küniglberg“. Mit einem Durchschnittsgehalt von mehr als 91.000 Euro pro Jahr liege der ORF weit über dem Österreich-Schnitt. Hafenecker: „Der ORF gehört reformiert. Ihm mit der Zwangssteuer immer mehr Geld in den Rachen zu schieben, ist abzulehnen.“
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