„Höchstes Ziel“
Meloni lässt mit Kinder-Sager aufhorchen
„Die Mutterschaft gibt einem etwas, was nichts anderes geben kann“, sagte Italiens Premierministerin Giorgia Meloni am Donnerstag in Rom. Damit reagierte sie auf eine Wortmeldung der Senatorin Lavinia Mennuni, die vergangene Woche sagte, dass es das „höchste Ziel“ junger Frauen sein sollte, Kinder zu bekommen.
Italienische und vatikanische Institutionen müssten junge Menschen ermutigen, früh zu heiraten und Familien zu gründen. Mutterschaft müsse wieder „cool“ werden, sagte Lavinia Mennuni, Senatorin der rechten Regierungspartei Melonis. „Meine Mutter hat mir immer gesagt: ‘Du musst immer daran denken, dass du die Möglichkeit hast, alles zu tun, was du willst, aber du darfst nie vergessen, dass dein erstes Bestreben sein muss, selbst Mutter zu werden‘“, führte Mennuni weiter aus. Die 47-Jährige hat selbst drei Kinder und ist damit auf Parteilinie. Fratelli d‘Italia (Brüder Italiens) wollen die sinkende Geburtenrate in Italien umkehren und die traditionelle Familie fördern. Gleichzeitig gehen sie gegen die Elternschaft gleichgeschlechtlicher Paare vor.
Mit ihrer Wortmeldung zu Kindern hat sich Mennuni viel Kritik zugezogen. Am Donnerstag bekam sie jedoch Rückendeckung von ihrer Parteichefin Giorgia Meloni. „Als Ministerpräsidentin, die als eine der erfolgreichsten Frauen Italiens gilt, hätte ich keine Zweifel, wenn man mich fragen würde, was ich zwischen dem Premiersamt und meiner Tochter Ginevra wählen würde, denn die Mutterschaft gibt einem etwas, was nichts anderes geben kann“, sagte die Premierministerin auf einer Pressekonferenz.
Von der Leyen hat sieben Kinder, Metsola vier
Dabei gab sie zu bedenken, dass keine Frau gezwungen sein solle, zwischen Mutterschaft und Job zu wählen. Beides sollte vereinbar sein. Als positive Beispiele nannte Meloni EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen, die Mutter von sieben Kindern ist, und EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola, die vier Kinder hat.
Meloni selbst hat eine siebenjährige Tochter und gab im Herbst ihre Trennung von deren Vater, dem Fernsehjournalisten Andrea Giambruno, bekannt.
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