Per Propaganda-Kanal

Terrormiliz IS bekennt sich zu Anschlag im Iran

Ausland
04.01.2024 17:27

Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat sich zu dem verheerenden Anschlag in der iranischen Stadt Kerman bekannt. Zwei Attentäter hätten am Mittwoch ihre Sprengstoffgürtel gezündet, teilte die Gruppe mit. Dabei kamen mehr als 80 Menschen ums Leben.

Die Gruppe übernahm die Verantwortung für den Anschlag auf ihren üblichen Propaganda-Kanälen. Wie berichtet, wurden am Mittwoch nahe der Grabstätte des Generals Kassem Soleimani 84 Menschen in den Tod gerissen und 284 weitere verletzt (siehe Video oben). Es war die tödlichste Attacke in der rund 45-jährigen Geschichte der Islamischen Republik. Der Islamische Staat betrachtet die im Iran vorherrschenden Schiiten als Abtrünnige des Islam und verachtet sie. Die Schia, die kleinere der beiden großen Strömungen im Islam, ist Staatsreligion der Islamischen Republik.

Aufruf zu Angriffen gegen Juden und Christen
Die Terrormiliz IS hat sich am Donnerstag nicht nur zu dem Anschlag im Iran bekannt, sondern in einer Audiobotschaft auch zu weltweiten Angriffen gegen die jüdische und christliche Bevölkerung in Europa und den USA aufgerufen. Sprecher Abu Hudhayfah Al-Ansari warnte zudem die islamistische Palästinenserorganisation Hamas, mit schiitischen Gruppen zu kooperieren. Im Gaza-Krieg gilt die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah als Verbündeter der Hamas.

Der Anschlag ereignete sich auf einer Trauerfeier am Todestag des Generals Kassem Soleimani. (Bild: AFP)
Der Anschlag ereignete sich auf einer Trauerfeier am Todestag des Generals Kassem Soleimani.
Der IS hat sich zum Anschlag im Iran mit mehr als 80 Toten bekannt. (Bild: AP)
Der IS hat sich zum Anschlag im Iran mit mehr als 80 Toten bekannt.
Am Donnerstag wurde ein landesweiter Trauertag abgehalten. (Bild: AFP)
Am Donnerstag wurde ein landesweiter Trauertag abgehalten.

Israel und USA fälschlicherweise verdächtigt
Vor der Reklamation des IS waren fälschlicherweise Israel und die USA verdächtigt worden. Die „Verantwortung für dieses Verbrechen“ liege „bei den USA und dem zionistischen Regime und der Terrorismus ist nur ein Werkzeug“, schrieb der iranische Präsidentenberater Mohammad Jamshidi etwa auf der Plattform X. Die US-Regierung wies die Vorwürfe jedoch zurück. US-Außenamtssprecher Matthew Miller sagte, seine Regierung habe auch „keinen Grund zu der Annahme“, dass Israel mit dem Vorfall zu tun habe.

Ein hochrangiges Mitglied der US-Regierung verglich den Anschlag bereits mit Angriffen der Jihadistenmiliz IS. „Es sieht nach einem Terroranschlag aus, wie ihn der IS in der Vergangenheit verübt hat, und davon gehen wir im Moment aus.“ Die Auswertung der Videoüberwachung ergab, dass zumindest eine der zwei Explosionen durch einen Selbstmordattentäter verursacht wurde.

Zwei Bomben im Abstand von 15 Minuten
Der Anschlag am Mittwoch wurde mit zwei Bomben, die im Abstand von etwa 15 Minuten gezündet wurden, in der Nähe der Saheb-al-Saman-Moschee in Kerman verübt. Auf dessen Gelände befindet sich das Grab des vor vier Jahren getöteten Generals Kassem Soleimani, an dessen Todestag sich zahlreiche Menschen versammelt hatten.

Der Anschlag hat Befürchtungen geschürt, der Krieg zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen könnte sich auf die Region ausweiten. Zuvor hatte bereits die pro-iranische Hisbollah im Libanon nach der Tötung des Hamas-Vizechefs Saleh al-Arouri mit Vergeltung gedroht.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt