Per Propaganda-Kanal
Terrormiliz IS bekennt sich zu Anschlag im Iran
Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat sich zu dem verheerenden Anschlag in der iranischen Stadt Kerman bekannt. Zwei Attentäter hätten am Mittwoch ihre Sprengstoffgürtel gezündet, teilte die Gruppe mit. Dabei kamen mehr als 80 Menschen ums Leben.
Die Gruppe übernahm die Verantwortung für den Anschlag auf ihren üblichen Propaganda-Kanälen. Wie berichtet, wurden am Mittwoch nahe der Grabstätte des Generals Kassem Soleimani 84 Menschen in den Tod gerissen und 284 weitere verletzt (siehe Video oben). Es war die tödlichste Attacke in der rund 45-jährigen Geschichte der Islamischen Republik. Der Islamische Staat betrachtet die im Iran vorherrschenden Schiiten als Abtrünnige des Islam und verachtet sie. Die Schia, die kleinere der beiden großen Strömungen im Islam, ist Staatsreligion der Islamischen Republik.
Aufruf zu Angriffen gegen Juden und Christen
Die Terrormiliz IS hat sich am Donnerstag nicht nur zu dem Anschlag im Iran bekannt, sondern in einer Audiobotschaft auch zu weltweiten Angriffen gegen die jüdische und christliche Bevölkerung in Europa und den USA aufgerufen. Sprecher Abu Hudhayfah Al-Ansari warnte zudem die islamistische Palästinenserorganisation Hamas, mit schiitischen Gruppen zu kooperieren. Im Gaza-Krieg gilt die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah als Verbündeter der Hamas.
Israel und USA fälschlicherweise verdächtigt
Vor der Reklamation des IS waren fälschlicherweise Israel und die USA verdächtigt worden. Die „Verantwortung für dieses Verbrechen“ liege „bei den USA und dem zionistischen Regime und der Terrorismus ist nur ein Werkzeug“, schrieb der iranische Präsidentenberater Mohammad Jamshidi etwa auf der Plattform X. Die US-Regierung wies die Vorwürfe jedoch zurück. US-Außenamtssprecher Matthew Miller sagte, seine Regierung habe auch „keinen Grund zu der Annahme“, dass Israel mit dem Vorfall zu tun habe.
Ein hochrangiges Mitglied der US-Regierung verglich den Anschlag bereits mit Angriffen der Jihadistenmiliz IS. „Es sieht nach einem Terroranschlag aus, wie ihn der IS in der Vergangenheit verübt hat, und davon gehen wir im Moment aus.“ Die Auswertung der Videoüberwachung ergab, dass zumindest eine der zwei Explosionen durch einen Selbstmordattentäter verursacht wurde.
Zwei Bomben im Abstand von 15 Minuten
Der Anschlag am Mittwoch wurde mit zwei Bomben, die im Abstand von etwa 15 Minuten gezündet wurden, in der Nähe der Saheb-al-Saman-Moschee in Kerman verübt. Auf dessen Gelände befindet sich das Grab des vor vier Jahren getöteten Generals Kassem Soleimani, an dessen Todestag sich zahlreiche Menschen versammelt hatten.
Der Anschlag hat Befürchtungen geschürt, der Krieg zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen könnte sich auf die Region ausweiten. Zuvor hatte bereits die pro-iranische Hisbollah im Libanon nach der Tötung des Hamas-Vizechefs Saleh al-Arouri mit Vergeltung gedroht.
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