Nicht nur die Vergabe von herrenlosen Tieren wird immer schwerer, auch der Kampf gegen das Streunerkatzenleid ist ein Kampf gegen Windmühlen. Denn aufgrund der ausbleibenden Winter bekommen die Samtpfoten dreimal im Jahr Nachwuchs. Mit der „Krone“-Tierecke klappt wenigstens die Vermittlung noch gut.
Gab es früher Frühjahrs- und Herbstkatzen, bekommen die Streunerkatzen jetzt schon dreimal Junge im Jahr. „Aufgrund des milden Wetters ist zu befürchten, dass die Katzen bis zu viermal Junge bekommen werden“, weiß Eri Rochowansky vom Tierschutz Aktiv.
Seit 11 Jahren ist sie mit einigen Mitstreiterinnen jährlich Zehntausende Kilometer durch ganz Kärnten unterwegs, um Streunerkatzen zu kastrieren und damit das Leid zu lindern. Denn das Leben auf der Straße ist hart und durch Krankheiten, Verletzungen und mangelnde Ernährung müssen zahlreiche Samtpfoten kläglich sterben und vor allem Babykatzen überleben oft die ersten Wochen nicht.
80.000 Kilometer mit dem Auto
2023 hat Eri Rochowansky 80.000 Kilometer mit dem Auto zurückgelegt, um Katzen mit der Falle einzufangen und zum Tierarzt zu bringen. Das Einfangen erfordert oft stundenlange Geduld, denn die scheuen Tiere gehen nicht einfach so in die Falle.
Da ist viel Fingerspitzengefühl und Erfahrung notwendig. Diesen Aufwand bezahlt niemand, geschweige denn die horrenden Tierarztkosten, die nur durch Spenden finanziert werden können. So stand der Tierschutz Aktiv im Sommer kurz vor dem Aufgeben, da der finanzielle Überlebenskampf fast nicht mehr zu bewältigen war.
„Derzeit können wir keine neuen Fälle annehmen. Es sind zu viele, wir finden sogar im Dezember noch Katzenbabys und wir können das nicht mehr bewältigen, außerdem glauben manche Leute, dass das Kastrieren gratis ist“, erklärt die Tierschützerin.
Kastrieren nicht gratis
Denn allein 2023 wurden in Summe fast 1000 Streunerkatzen kastriert. Zudem werden auch immer 30 bis 40 Hunde vorübergehend aufgenommen und weitervermittelt. „Da hilft uns die Krone-Tierecke enorm. Fast jeder Hund findet einen Platz und 2023 konnten wir 200 Katzen vermitteln“, bedankt sich Rochowansky bei der „Krone“.
Und die eine oder andere Futterspende wird ebenfalls durch die Tierecke organisiert. Der Verein ist derzeit am Limit. „Ich kann das nicht allein bewältigen“, betont Rochowansky.
Eine Flut an Weihnachtsgeschenken
Überwältigt sei man von der Weihnachtsaktion in der Fressnapf-Filiale St. Veit und bei Kölle Zoo Klagenfurt. „Die Tierfreunde haben heuer so viel Geschenke gespendet. Wir freuen uns so. Wir sind mit Futter und Zubehör für längere Zeit versorgt. Auch der Standlverkauf hat super funktioniert“, freut sich Eri.
Hauskatzen werden ausgesetzt
Das Streunerkatzenproblem wird man nie richtig in den Griff bekommen können. Zudem entledigen sich Katzenbesitzer ihrer Hauskatzen und setzen sie einfach aus, um nicht kastrieren zu müssen oder weil sie der Tiere überdrüssig wurden. Davon können auch Tierschützerinnen wie Klaudia Thorer und Yvonne Linder in Oberkärnten ein Lied singen.
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