Zu milde Winter

Streunerkatzen bekommen dreimal im Jahr Nachwuchs

Kärnten
07.01.2024 07:00

Nicht nur die Vergabe von herrenlosen Tieren wird immer schwerer, auch der Kampf gegen das Streunerkatzenleid ist ein Kampf gegen Windmühlen. Denn aufgrund der ausbleibenden Winter bekommen die Samtpfoten dreimal im Jahr Nachwuchs. Mit der „Krone“-Tierecke klappt wenigstens die Vermittlung noch gut.

Gab es früher Frühjahrs- und Herbstkatzen, bekommen die Streunerkatzen jetzt schon dreimal Junge im Jahr. „Aufgrund des milden Wetters ist zu befürchten, dass die Katzen bis zu viermal Junge bekommen werden“, weiß Eri Rochowansky vom Tierschutz Aktiv.

Seit 11 Jahren ist sie mit einigen Mitstreiterinnen jährlich Zehntausende Kilometer durch ganz Kärnten unterwegs, um Streunerkatzen zu kastrieren und damit das Leid zu lindern. Denn das Leben auf der Straße ist hart und durch Krankheiten, Verletzungen und mangelnde Ernährung müssen zahlreiche Samtpfoten kläglich sterben und vor allem Babykatzen überleben oft die ersten Wochen nicht.

Zahlreiche Katzen bleiben in der Obhut des Tierschutz Aktiv. (Bild: Tierschutz Aktiv)
Zahlreiche Katzen bleiben in der Obhut des Tierschutz Aktiv.
Auf verschiedenen Plätzen werden die frei gelassenen Streunerkatzen weiterversorgt. (Bild: Tierschutz Aktiv)
Auf verschiedenen Plätzen werden die frei gelassenen Streunerkatzen weiterversorgt.
Mit solchen Fallen werden die Streunerkatzen eingefangen. (Bild: Tierschutz Aktiv)
Mit solchen Fallen werden die Streunerkatzen eingefangen.
Oft muss man stundenlang warten, bis man die Schnur der Katzenfalle ziehen kann. (Bild: Tierschutz Aktiv)
Oft muss man stundenlang warten, bis man die Schnur der Katzenfalle ziehen kann.
Oft finden die Tierschützerinnen ganz kleine Kätzchen ohne Mutter. (Bild: Tierschutz Aktiv)
Oft finden die Tierschützerinnen ganz kleine Kätzchen ohne Mutter.
Ganze Würfe an Kätzchen müssen oft gesichert werden. (Bild: Tierschutz Aktiv)
Ganze Würfe an Kätzchen müssen oft gesichert werden.
Die Katzen sind ob der Katzenfalle auch oft misstrauisch. (Bild: Tierschutz Aktiv)
Die Katzen sind ob der Katzenfalle auch oft misstrauisch.
Mutter und Tochter konnten in Sicherheit gebracht werden. (Bild: Tierschutz Aktiv)
Mutter und Tochter konnten in Sicherheit gebracht werden.

80.000 Kilometer mit dem Auto
2023 hat Eri Rochowansky 80.000 Kilometer mit dem Auto zurückgelegt, um Katzen mit der Falle einzufangen und zum Tierarzt zu bringen. Das Einfangen erfordert oft stundenlange Geduld, denn die scheuen Tiere gehen nicht einfach so in die Falle.

Da ist viel Fingerspitzengefühl und Erfahrung notwendig. Diesen Aufwand bezahlt niemand, geschweige denn die horrenden Tierarztkosten, die nur durch Spenden finanziert werden können. So stand der Tierschutz Aktiv im Sommer kurz vor dem Aufgeben, da der finanzielle Überlebenskampf fast nicht mehr zu bewältigen war.

Spendenkonto

  • Wer helfen will - jeder Cent zählt.
  • Spendenkonto IBAN: AT55 2070 6045 0001 9908
  • Tierschutz Aktiv Kärnten

„Derzeit können wir keine neuen Fälle annehmen. Es sind zu viele, wir finden sogar im Dezember noch Katzenbabys und wir können das nicht mehr bewältigen, außerdem glauben manche Leute, dass das Kastrieren gratis ist“, erklärt die Tierschützerin.

Kastrieren nicht gratis
Denn allein 2023 wurden in Summe fast 1000 Streunerkatzen kastriert. Zudem werden auch immer 30 bis 40 Hunde vorübergehend aufgenommen und weitervermittelt. „Da hilft uns die Krone-Tierecke enorm. Fast jeder Hund findet einen Platz und 2023 konnten wir 200 Katzen vermitteln“, bedankt sich Rochowansky bei der „Krone“.

Auch der Standlverkauf lief hervorragend. (Bild: Tierschutz Aktiv)
Auch der Standlverkauf lief hervorragend.
Eine wahre Geschenkeflut gab es bei Fressnapf für den Tierschutz Aktiv. (Bild: Tierschutz Aktiv)
Eine wahre Geschenkeflut gab es bei Fressnapf für den Tierschutz Aktiv.
Die dreibeinige Bonny kam auch in den Genuss der Geschenke. (Bild: Tierschutz Aktiv)
Die dreibeinige Bonny kam auch in den Genuss der Geschenke.
Auch zahlreiche Hundebetten wurden zu Weihnachten für die Tiere gekauft. (Bild: Tierschutz Aktiv)
Auch zahlreiche Hundebetten wurden zu Weihnachten für die Tiere gekauft.

Und die eine oder andere Futterspende wird ebenfalls durch die Tierecke organisiert. Der Verein ist derzeit am Limit. „Ich kann das nicht allein bewältigen“, betont Rochowansky.

Eine Flut an Weihnachtsgeschenken
Überwältigt sei man von der Weihnachtsaktion in der Fressnapf-Filiale St. Veit und bei Kölle Zoo Klagenfurt. „Die Tierfreunde haben heuer so viel Geschenke gespendet. Wir freuen uns so. Wir sind mit Futter und Zubehör für längere Zeit versorgt. Auch der Standlverkauf hat super funktioniert“, freut sich Eri.

Hauskatzen werden ausgesetzt
Das Streunerkatzenproblem wird man nie richtig in den Griff bekommen können. Zudem entledigen sich Katzenbesitzer ihrer Hauskatzen und setzen sie einfach aus, um nicht kastrieren zu müssen oder weil sie der Tiere überdrüssig wurden. Davon können auch Tierschützerinnen wie Klaudia Thorer und Yvonne Linder in Oberkärnten ein Lied singen.

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