„Diplomatischer Weg“

Netanyahu will „Änderung“ an Grenze zum Libanon

Ausland
04.01.2024 22:54

Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu pocht angesichts der Spannungen an der Grenze zum Libanon auf eine diplomatische Lösung. Auf diese Weise sollen die von dort evakuierten Bewohnerinnen und Bewohner zurückkehren können.

Das sagte Netanyahu bei einem Treffen mit dem US-Gesandten und Vermittler Amos Hochstein am Donnerstag. Es brauche eine „grundlegende Änderung“ an der Grenze. Wie das aussehen soll, teilte er aber nicht mit. Laut israelischen Medien soll die libanesische Hisbollah-Miliz ihre Kämpfer vollständig aus dem Grenzgebiet abziehen.

Mehr als 80.000 evakuierte Israelis
Israels Verteidigungsminister Yoav Galant berichtete Hochstein ebenfalls, dass die mehr als 80.000 evakuierten Israelis in ihre Heimatorte in der Grenzregion im Norden des Landes zurückkehren sollten. „Es gibt nur noch ein kurzes Zeitfenster für diplomatische Verständigungen. Wir werden die Bedrohung durch den iranischen Stellvertreter Hisbollah nicht dulden und die Sicherheit unserer Bürger gewährleisten“, sagte Galant.

Israels Verteidigungsminister Yoav Galant (Bild: APA/AFP/GIL COHEN-MAGEN)
Israels Verteidigungsminister Yoav Galant
Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu (Bild: AFP)
Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu

Seit Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober nach dem Massaker der Hamas in Israel hat sich die Lage auch an der Grenze zum Libanon zugespitzt (siehe Video oben). Bei dem regelmäßigen Beschuss zwischen der israelischen Armee und der proiranischen Hisbollah-Miliz gab es auf beiden Seiten bereits Tote, darunter auch Zivilpersonen.

Wie berichtet, schürt die Tötung eines Hamas-Anführers in Beirut am Dienstag die Sorge vor einer Ausweitung des Konflikts. Die Hisbollah hat Verbindungen zur Hamas, gilt aber als einflussreicher und schlagkräftiger.

Anhänger der Hisbollah (Bild: AFP)
Anhänger der Hisbollah

Israel-Besuch von Blinken
Der US-Gesandte Hochstein reiste in die Region, um zu helfen, die Spannungen zwischen Israel und der Hisbollah abzubauen. Auch US-Außenminister Antony Blinken brach am Donnerstag erneut zu einer diplomatischen Reise in die Region auf. Es handelt sich bereits um Blinkens vierte Nahost-Reise und seinen fünften Israel-Besuch seit dem Überfall der Hamas.

Die USA sind der wichtigste Verbündete Israels, dennoch hat das Weiße Haus bereits Sorge über die vielen zivilen Opfer im Krieg geäußert. Darüber hinaus kritisierte das US-Außenministerium Wortmeldungen ultrarechter israelischer Minister, die etwa die Rückkehr israelischer Siedlerinnen und Siedler in den Gazastreifen und Anreize zur Auswanderung von Palästinenserinnen und Palästinensern gefordert hatten.

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