Der erste Prozess in der Causa Commerzialbank steht vor der Tür. Ab 23. Jänner muss sich der frühere Vorstand Martin Pucher in einem Nebenverfahren wegen Veruntreuung vor Gericht verantworten.
Die Anklagen gegen Pucher sowie seine frühere Vorstandskollegin Franziska Klikovits und einen Ex-Mitarbeiter waren kurz vor Weihnachten von der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) bekannt gegeben worden. Ob der schwer kranke Pucher tatsächlich erscheint, ist noch offen. Bis jetzt liegt dem Gericht jedenfalls keine Entschuldigung vor, so der Sprecher
Schweigegeld für Aufdecker der Malversationen?
Die Anklageschrift der WKStA richtet sich gegen drei Personen wegen Erpressung und Veruntreuung, der Schaden beläuft sich auf 70.000 Euro. Der ehemalige Mitarbeiter der Bank soll im Zuge der Beendigung seines Dienstverhältnisses 2017 mit der Aufdeckung von Malversationen in der Bank gedroht haben. Für sein Schweigen soll ihm Bargeld in der Höhe von 70.000 Euro aus den Mitteln der Bank übergeben worden sein - von Pucher und Klikovits.
Ermittlungen gegen 39 Beschuldigte
Die WKStA ermittelt im Commerzialbank-Verfahrenskomplex gemeinsam mit der SOKO Commerz und dem Bundesamt für Korruptionsprävention und Korruptionsbekämpfung derzeit noch gegen 39 Beschuldigte, darunter elf Verbände, wegen schweren gewerbsmäßigen Betruges, Untreue, betrügerischer Krida, Bilanzfälschung, Geldwäscherei sowie wegen diverser Korruptionsvorwürfe. Es wird von einem Schaden von mindestens 600 Millionen Euro ausgegangen.
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