Mit der Umfrage, die die FPÖ im vergangenen November vom Meinungsforscher Edwin Berndt durchführen ließ ist der freiheitliche Parteichef Christof Bitschi mehr als zufrieden. Wären damals Landtagswahlen gewesen, hätten nur 33 Prozent der Befragten für die ÖVP gestimmt (2019: 43,5 Prozent). Auf Platz zwei folgte die FPÖ mit 27 Prozent (2019: 13,9 Prozent)
Auf Platz zwei folgte die FPÖ mit 27 Prozent (2019: 13,9 Prozent). Abgeschlagen wären die mit der ÖVP regierenden Grünen mit 13 Prozent (2019: 18,9). Leichte Zugewinne hätte es für die SPÖ (von 9,5 auf 13 Prozent) sowie für die NEOS (von 8,5 auf 10 Prozent) gegeben. Nimmt man die Prozentzahlen für bare Münze, wäre eine ÖVP-FPÖ-Regierung die einzig mögliche Zweier-Konstellation, für andere Bündnisse bräuchte es drei Parteien.
Bitschi bezeichnete das begonnene Jahr 2024 als „Hoffnungsjahr für die Bevölkerung“, weil sich viele nach politischer Veränderung sehnten. Die schwarz-grüne Regierung - sowohl auf Landes- (seit 2014) als auch Bundesebene (seit 2019) - sei „die schlechteste der Zweiten Republik“. Dass Schwarz-Grün massiv an Vertrauen verloren habe, sei nicht nur in persönlichen Gesprächen zu hören, sondern bilde sich auch in der Umfrage ab.
Kein Landeshauptmann-Bonus mehr
Ebenso gebe es den in vergangenen Jahrzehnten vorhandenen „Landeshauptmann-Bonus“ nicht mehr. Abgefragt wurde nämlich auch, wer im Falle einer Landeshauptmann-Direktwahl (die es aber nicht gibt) die meisten Stimmen bekäme: 29 Prozent der Befragten sprachen sich für Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) aus, 23 Prozent für Bitschi. SPÖ-Chef Mario Leiter erhielt ein Vertrauensvotum von 10 Prozent der Umfrage-Teilnehmenden, Grünen-Landessprecher Daniel Zadra 8 Prozent. 6 Prozent würden NEOS-Landessprecherin Claudia Gamon an der Spitze der Vorarlberger Landesregierung sehen wollen. „Der Landeshauptmann hat keine Mehrheit mehr, Schwarz-Grün hat keine Mehrheit mehr“, stellte Bitschi fest.
Als inhaltliche FPÖ-Schwerpunkte für den Wahlkampf nannte Bitschi die Themen Sicherheit, Leistung und Familie. Dabei kritisierte er die Vielzahl an angezeigten Straftaten, die „verfehlte Zuwanderungspolitik von Schwarz-Grün“ oder auch die Einführung der CO2-Steuer „aus rein ideologischen Gründen“. „Wir wollen Vorarlberg hinbringen, wo Vorarlberg hingehört: an die Spitze Europas“, unterstrich Bitschi. Die FPÖ werde den gesamten Wahlkampf „offensiv“ auftreten, man werde auch mit einer gewissen politischen Härte gegenüber den Mitbewerben auftreten.
Danach befragt, ob die 27 Prozent in der Umfrage das Maximum darstellten, meinte der FPÖ-Chef: „Für mich gibt es nach oben relativ wenige Grenzen.“ Das bisher beste Abschneiden der FPÖ bei der Vorarlberger Landtagswahl resultiert aus dem Jahr 1999. Damals erreichte die Partei mit ihrem Spitzenkandidaten Hubert Gorbach einen Stimmenanteil von 27,4 Prozent.
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