Arztnot an Feiertagen

Kärntner erst nach vier Tagen Schmerzen behandelt

Kärnten
06.01.2024 06:00

Wie schwierig es ist, zwischen den Feiertagen einen Zahnarzt zu erreichen und wie wenig hilfreich die Hotline 1450 dabei war, schildert ein Kärntner, der vier Tage Leid aushalten musste, ehe er behandelt wurde. 

Am Stefanitag quälten den Kärntner Wolfgang Wölbl massive Zahn- und Kieferschmerzen, weshalb er sich auf die Suche nach einem Zahnarzt machte – doch diese gestaltete sich äußerst schwierig. „Weder der Ärztenotruf 141 noch die Ärztekammer konnten mir weiterhelfen. Bei der Zahnärztekammer, die laut Homepage von 9 bis 11 Uhr besetzt sein soll, lief nur ein Tonband“, schildert der Globasnitzer entrüstet.

Nummer zu Ordination, die nicht mehr existierte
Auch die vom Land Kärnten als kompetente Ersthilfe angepriesene Gesundheitshotline 1450 sei wenig hilfreich gewesen. „Der Anruf erwies sich als lächerlich. Eine der erhaltenen Zahnarztnummern führte zu einem nicht mehr praktizierenden Arzt und die andere zu einem Dienst, der erst ab 8. Januar verfügbar ist“, klagt Wölbl, der sich nach vier Tagen Leiden an die Schmerzambulanz der Österreichischen Gesundheitskasse wandte. „Trotz langer Wartezeit, bedingt durch viele Patienten, wurde ich freundlich und effektiv behandelt. Ich möchte gar nicht wissen, wie es in den Ambulanzen der Krankenhäuser zuging. Und da heißt es, man solle diese entlasten und auf niedergelassene Ärzte zurückgreifen – ja wie denn?!“

Zitat Icon

Man entschied sich dafür, die Hotline 1450 an die Notruf Niederösterreich GmbH auszulagern.

Markus Pernull, Fachreferent für Pflegewesen aus dem Büro Prettner

Anrufe aus Kärnten landen in Niederösterreich
Im Büro von Gesundheitsreferentin Beate Prettner könne man sich den Vorfall nicht erklären. „Der Anschluss 1450 wird von diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegern betreut. Sie bekommen die Unterlagen zu den Bereitschaftsdiensten von der Ärzte- und Zahnärztekammer. Wenn sie nicht weiter wissen, rufen sie normal im Krankenhaus an, um dort weitervermittelt zu werden“, sagt Markus Pernull, Fachreferent für Pflegewesen.

Und er ergänzt: „Als die Hotline 1450 gegründet wurde, hat man sich den Anbieter aussuchen können, weshalb ein Ausschreibungsverfahren gestartet wurde. Man entschied sich dafür, die Hotline an die Notruf Niederösterreich GmbH auszulagern.“ Heißt also konkret, dass alle Anrufe, die in Kärnten bei 1450 eingehen, in Niederösterreich entgegengenommen werden...

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spielechevron_right
Vorteilsweltchevron_right