Wie schwierig es ist, zwischen den Feiertagen einen Zahnarzt zu erreichen und wie wenig hilfreich die Hotline 1450 dabei war, schildert ein Kärntner, der vier Tage Leid aushalten musste, ehe er behandelt wurde.
Am Stefanitag quälten den Kärntner Wolfgang Wölbl massive Zahn- und Kieferschmerzen, weshalb er sich auf die Suche nach einem Zahnarzt machte – doch diese gestaltete sich äußerst schwierig. „Weder der Ärztenotruf 141 noch die Ärztekammer konnten mir weiterhelfen. Bei der Zahnärztekammer, die laut Homepage von 9 bis 11 Uhr besetzt sein soll, lief nur ein Tonband“, schildert der Globasnitzer entrüstet.
Nummer zu Ordination, die nicht mehr existierte
Auch die vom Land Kärnten als kompetente Ersthilfe angepriesene Gesundheitshotline 1450 sei wenig hilfreich gewesen. „Der Anruf erwies sich als lächerlich. Eine der erhaltenen Zahnarztnummern führte zu einem nicht mehr praktizierenden Arzt und die andere zu einem Dienst, der erst ab 8. Januar verfügbar ist“, klagt Wölbl, der sich nach vier Tagen Leiden an die Schmerzambulanz der Österreichischen Gesundheitskasse wandte. „Trotz langer Wartezeit, bedingt durch viele Patienten, wurde ich freundlich und effektiv behandelt. Ich möchte gar nicht wissen, wie es in den Ambulanzen der Krankenhäuser zuging. Und da heißt es, man solle diese entlasten und auf niedergelassene Ärzte zurückgreifen – ja wie denn?!“
Man entschied sich dafür, die Hotline 1450 an die Notruf Niederösterreich GmbH auszulagern.
Markus Pernull, Fachreferent für Pflegewesen aus dem Büro Prettner
Anrufe aus Kärnten landen in Niederösterreich
Im Büro von Gesundheitsreferentin Beate Prettner könne man sich den Vorfall nicht erklären. „Der Anschluss 1450 wird von diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegern betreut. Sie bekommen die Unterlagen zu den Bereitschaftsdiensten von der Ärzte- und Zahnärztekammer. Wenn sie nicht weiter wissen, rufen sie normal im Krankenhaus an, um dort weitervermittelt zu werden“, sagt Markus Pernull, Fachreferent für Pflegewesen.
Und er ergänzt: „Als die Hotline 1450 gegründet wurde, hat man sich den Anbieter aussuchen können, weshalb ein Ausschreibungsverfahren gestartet wurde. Man entschied sich dafür, die Hotline an die Notruf Niederösterreich GmbH auszulagern.“ Heißt also konkret, dass alle Anrufe, die in Kärnten bei 1450 eingehen, in Niederösterreich entgegengenommen werden...
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