Widerstand gegen das Hackschnitzel-Heizwerk gab es einst in der Waldviertler Stadt Raabs an der Thaya. „Mittlerweile ist unsere Biomasseanlage ein kleines Wahrzeichen“, betont Bürgermeister Franz Fischer, der sich auch freut, dass heuer mit der regionalen Wertschätzung von Holz auch das Waldfest wieder ins Leben gerufen wird.
Vor mehr als 20 Jahren gab es in Raabs an der Thaya im Waldviertel noch keine großen Bedenken gegen billiges Öl oder Gas. Fossile Energie versorgte dort alle öffentlichen Gebäude, bis sich Waldbauer Franz Fischer zunehmend daran störte, Geld ins Ausland zu pumpen, anstelle regionale Wertschöpfung mit umweltfreundlicher Energie zu Hause zu generieren. Mit einer Gruppe gleichgesinnter Landwirte wurde das Areal der aufgelassenen Kartoffelbrennerei gekauft. Mit starker inhaltlicher und finanzieller Unterstützung des Landes wurde dann dort eines der ersten Hackschnitzel-Fernheizwerke des Landes gebaut.
Skepsis zu Beginn
Mit 20 Abnehmern und für die Leitungen aufgerissenen Straßen und Plätzen begann man, die auch Skeptiker auf den Plan riefen. Bei der Generalversammlung der Fernwärmegenossenschaft Ende Dezember feierte man nun nicht nur mehr als 100 Abnehmer und das 20-jährige Jubiläum, sondern es wurde auch beschlossen, das vor der Pandemie stillgelegte „Waldfest“ - für die Region ein Megaspektakel - wieder ins Leben zu rufen.
Heizwerk als „kleines Wahrzeichen“
„Heute ist unser Biomasseheizwerk, das die hundertprozentige Verwertung unserer Bäume ermöglicht, nicht nur eine Erfolgsgeschichte, sondern auch schon ein kleines Wahrzeichen“, freut sich Fischer, der 2023 auch Raabser Stadtchef wurde. Im Heizwerk werden mittlerweile auch einige Veranstaltungen abgehalten. „Bei uns gibt es Waldbauern und wir brauchen weder Öl-Scheichs noch Gas-Oligarchen“, meint der vom Rohstoff Holz überzeugte Fischer.
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