Nach dem verheerenden Feuerinferno in Graz in der Silvesternacht liegen weiterhin drei junge Menschen - sie sind zwischen 20 und 30 Jahre alt - auf der Intensivstation des LKH Graz.
Auch die Ehefrau eines betroffenen Lokalgasts, bei der man ja einen Herzinfarkt befürchtet hatte, befindet sich noch in stationärer Behandlung. Zwei Patienten, die eine Rauchgasvergiftung erlitten hatten, konnten das Spital indes wieder verlassen.
Am Freitag wurde ein schwer verletztes Brandopfer operiert. „Wir haben verbrannte Haut entfernt und mit körpereigener Haut ersetzt“, berichtet Lars-Peter Kamolz, der Leiter der plastischen Chirurgie, der „Krone“. Der erfolgreiche Eingriff fand an Armen und einem Bein statt.
Rückkehr in den Beruf möglich
Unter den Intensivpatienten befindet sich auch eine Person, die aus dem UKH Graz auf die Uni-Klinik verlegt wurde - ebenfalls wegen einer notwendigen OP. „Nach einer Hauttransplantation ist die Überlebensqualität normalerweise sehr gut und die Patienten können wieder in den Beruf zurückkehren. Dass Narben bleiben, ist aber klar“, erklärt der erfahrene Chirurg.
Narben können auch seelischer Natur sein. Damit Betroffene traumatische Ereignisse so gut wie möglich verarbeiten können, stehen ihnen Krisen-Helfer auch jetzt noch mit Rat und Tat zur Seite. „Schon in der Brandnacht waren wir mit sechs Personen vor Ort, zehn weitere standen in Bereitschaft“, schildert Cornelia Forstner, Leiterin der Koordinationsstelle Krisenintervention beim Land Steiermark.
„Gefühle von Unsicherheit und Hilflosigkeit treten in Notsituationen wie diesen häufig auf, auch Gerüche und Geräusche können im Nachhinein belastend wirken.“ Bis zu sechs Wochen könne das andauern, sagt Forstner, deren Kollegen unter der Nummer 0 664/85 00 222 für Fragen erreichbar sind.
Bischof betet für Angehörige
Tiefe Betroffenheit hat das Feuerinferno auch beim steirischen Diözesanbischof ausgelöst. „Unser Glaube sagt, dass der Tod nicht das Ende ist. Ich hoffe, die Hinterbliebenen können aus diesem Glauben Trost schöpfen. So weiß ich mich im Gebet mit der Verstorbenen und ihren Angehörigen verbunden“, betont Wilhelm Krautwaschl im Gespräch mit der „Krone“.
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