Nach-Schock-Abdankung:

Darum schreibt Queen Mary am 14. Jänner Geschichte

Kronprinzessin Mary wird am 14. Jänner Königin von Dänemark und schreibt damit Geschichte.

(Bild: © Hasse Nielsen)

Nach der Schock-Abdankung der dänischen Königin Margrethe schreibt ihre Schwiegertochter, Kronprinzessin Mary, am 14. Jänner Geschichte. 

Die Tochter schottischer Einwanderer - weshalb neben den Australiern auch die Schotten über ihre neue „Queen Mary“ jubeln - wird die erste Königsgemahlin in Europa, die in Australien, noch dazu auf der Insel Tasmanien, geboren wurde.

Ihr Märchen, das leider im Augenblick durch Affären-Gerüchte um Kronprinz Frederik getrübt wird, begann eines Nachts während der Olympischen Sommerspiele 2000 in der Slip-Inn-Bar in Sydney. Der damals 28-jährige Prinz plauderte die brünette Marketing-Expertin am Tresen an und stellte sich ihr als „Fred aus Dänemark“ vor. Man kam sofort ins Gespräch.

Kronprinz Frederik und seine Freundin Mary Donaldson im Jahr 2002.

(Bild: APA/AFP/Ritzau Scanpix/KELD NAVNTOFT)

„Gefühl der Aufregung“
Mary Donaldson, wie die neue Königin mit Geburtsnamen hieß, merkte erst langsam, dass da was nicht stimmte mit ihrem Bar-Flirt. „Wir haben uns die Hand geschüttelt“, erinnerte sie sich später in einem Interview. „Ich wusste nicht, dass er Prinz Frederik war. Eine halbe Stunde später kam jemand und sagte mir, weißt du eigentlich, wer das ist?“

Doch da hatte es schon „Klick“ gemacht. „Es war nicht das Feuerwerk am Himmel oder ähnliches, aber es herrschte ein Gefühl der Aufregung“, so Mary 2015. 

Auch beim Kronprinzen, der damals durchaus als Party-Prinz mit Hang zu Dessous-Models und Strandschönheiten bekannt war. Er holte sich Marys Nummer und blieb in Kontakt. Eine Fernbeziehung begann, bis die Jus- und Wirtschafts-Absolventin der Universität von Tasmanien im Jahr 2002 nach Kopenhagen übersiedelte. Sie konvertierte zur lutherischen Kirche und lernte schleunigst und Dänen zufolge sehr gut Dänisch. Allein ihren australischen Akzent schafft sie nicht abzulegen, wofür sie sogar öffentlich von ihren Kindern geneckt wurde. 

„Lustige Wörter“
In einem Video zu ihrem 50. Geburtstag erklärte ihre Tochter, Prinzessin Isabella: „Sie hat einen australischen Akzent, deshalb sind einige ihrer Wörter sehr lustig.“ Ihr Bruder Prinz Christian ergänzte daraufhin frech: „Manchmal, wenn sie sagen möchte, ‚leg den Hund ins Körbchen‘, wird daraus: ,leg den Hund in den Haken‘.“

Frederik und Mary feiern 2024 ihren 20. Hochzeitstag und sind seit dem 14. Mai 2004 verheiratet, das Paar hat zwei Söhne und zwei Töchter. Der neue Thronfolger Christian wurde 2005 geboren. Prinzessin Isabella kam 2007 zur Welt. Prinz Vincent und Prinzessin Josephine sind Zwillinge und wurden 2011 geboren. 

Dänemarks Kronprinz Frederik und Dänemarks Kronprinzessin Mary mit den Kindern Prinz Vincent und Prinzessin Josephine kommen zur Premiere des Balletts „Der Nussknacker“ in der Tivoli-Konzerthalle in Kopenhagen.

(Bild: APA/AFP/Photo by Emil Helms/Ritzau Scanpix)

„Nej, nej, nej“
Königin Margrethe II. hat in ihrer Neujahrsansprache am 31. Dezember angekündigt, als Regentin zurückzutreten und den Thron an ihren Sohn Frederik zu übergeben. Die 83-Jährige hatte den Thron 1972 nach dem Tod ihres Vaters Frederik IX. geerbt und am 14. Jänner bestiegen. Viele Dänen reagierten schockiert auf ihre Ankündigung im TV.

Ein Video auf Twitter sorgte nach der TV-Übertragung für Furore, weil es die ungläubigen Reaktionen ihres Volkes, das sich im Moment der Rede gefilmt hat, um eigentlich wie jedes Jahr mit einem kräftigen „Skol“ auf die Regentin anzustoßen, großartig zusammenfasst.

Zu ihrem Königreich zählen neben dem EU-Land Dänemark auch Grönland und die kleinen Färöer-Inseln.

„Nej, nej, nej“ - dieses virales Video zeigt die ungläubigen Reaktionen der Dänen auf den Rückzug ihrer Königin. 

Kein Pomp und keine Krönung
Der künftige dänische König Frederik wurde 1968 in Kopenhagen als älterer Sohn der damaligen Kronprinzessin geboren und durchlief eine militärische Laufbahn. 

Eine Krönung, wie die Welt sie erst im letzten Jahr in Großbritannien erlebte, nämlich die Krönung von König Charles und Königin Camilla, wird es im Dänen-Königreich nicht geben.

Dänemark hat sowohl den Krönungsakt als auch die Salbung eines neuen Monarchen 1849 abgeschafft, als das Land eine konstitutionelle Monarchie wurde. Deshalb wird die Amtseinführung des neuen Königspaares sehr schlicht sein.

Nachdem Königin Margrethe gegen 14 Uhr am 14. Jänner bei einer Sitzung des Staatsrates ihre Abdankungserklärung unterschrieben hat, wird der neue König Frederik X. gegen 15 Uhr von der dänischen Ministerpräsidentin Mette Fredriksen am Balkon von Schloss Christiansborg zum König ausgerufen.

Anschließend wird Frederik X. seinen Wahlspruch verkünden. Margrethe erklärte 1972: „Gottes Hilfe, des Volkes Liebe, Dänemarks Stärke.“

Schaulustige erwartet
Es wird vermutet, dass sich das Königspaar auch mit all seinen Kindern, allen voran mit Kronprinz Christian - der 18-Jährige gilt mittlerweile als begehrtester royaler Junggeselle der Welt - und der abgedankten Königin am Balkon zeigen wird.

Hunderte, wenn nicht Tausende Schaulustige werden erwartet, die einen Blick auf den neuen König und seine Königin werfen wollen. Eine TV-Übertragung des Ereignisses wurde bis jetzt nicht angekündigt.

+1

Fotos

Märchen oder Drama?
Genau beobachten werden viele auch die Emotionen des neuen Königspaares. War es doch der Kronprinz, der damals, bei seiner Hochzeit mit Mary vor aller Welt Tränen der Rührung weinte, als er neben seinem Bruder Joachim in der geschmückten Kirche auf seine Braut wartete. 

Vor wenigen Wochen war es Mary, die weinte. Nachdem wilde Gerüchte um eine Affäre des neuen Königs mit einem 47-jährigen mexikanischen Ex-Model aufkamen und sogar Fotos von geheimen Treffen in Madrid auftauchten, wurde Mary am Flughafen von Queenstown in Neuseeland nach einem Familienurlaub mit den Kindern gesehen, wie sie sich Tränen aus dem Gesicht wischte. Insidern zufolge sollen auch die öffentlichen Auftritte des Paares zu Weihnachten und Neujahr eher frostig gewesen sein, auch wenn Mary gute Miene zum bösen Spiel machte ...