Super-Adler

Stefan Kraft gesteht: „Ich habe mich geschämt“

Salzburg
06.01.2024 11:49

Bei Skispringer Stefan Kraft läuft es in dieser Saison. Fünf Siege hat er bereits gefeiert, im Weltcup liegt er an der Spitze. Das heißt aber nicht, dass beim 30-Jährigen immer alles auf Anhieb klappt. Just auf seiner Heim- und Hausschanze in Bischofshofen hatte der Super-Adler zunächst zu kämpfen, wie er gestand.

Für Stefan Kraft ist Bischofshofen DAS Heimspringen schlechthin.

Der Pongauer wuchs nur wenige Kilometer von der Schanze entfernt auf und absolvierte dort so viele Sprünge wie auf keinem anderen Bakken.  Das heißt allerdings nicht, dass ihm dort jeder Sprung gelingt. So hatte er im Training vor dem Finale der 72. Vierschanzentournee ordentlich zu kämpfen. „Es war brutal schwer“, berichtet der 30-Jährige und wird noch konkreter.

„Der erste Sprung war richtig peinlich“
„Ich habe mich geschämt. Die Trainer haben mich ausgelacht, ich mich selbst auch. Der erste Sprung war richtig peinlich“, sagt er ganz offen. „Im Winter ist es eben doch immer anders als im Sommer.“ Von Sprung zu Sprung kam er dann aber besser in Schwung. „Ich habe es gut hinbekommen“, konnte er mit seiner Quali-Leistung sehr zufrieden sein.

Auf Rang zwei spuckte ihn der Computer aus. Nur geschlagen vom überragenden Japaner Ryoyu Kobayashi. „Die grüne Linie war doch ein bissl weg, ich hätte mir daher nicht gedacht, dass ich Zweiter bin“, erklärte der dreifache Weltmeister. „Ryoyu muss einen besonderen Sprung ausgepackt haben.“  Zu sicher dürfe sich der japanische Topfavorit auf den Gesamtsieg - vor dem letzten Bewerb trennen ihn 4,8 Punkte vom Deutschen Andreas Wellinger - aber nicht sein. „Die Schanze streut doch sehr“, sagt Kraft. „Er ist aber der Favorit.“

Aigner als heißes Eisen
Die Österreicher wollen ihm allerdings einheizen. In Innsbruck gewann Jan Hörl, wurde Michael Hayböck Dritter. Und auch in Bischofshofen zeigten die ÖSV-Adler sofort wieder, dass mit ihnen zu rechnen sein würde.
  Neben Kraft glänzte vor allem Clemens Aigner als Quali-Dritter. „Das ist seine Schanze“, sagt der Teamleader. „Hier hat Aigi schon oft seine besten Platzierungen geholt. Ich würde es ihm wünschen, dass er mal ganz vorne reinhupft. Ich mag ihn total gern.“

Bislang ist ein siebenter Rang vom Skifliegen am Kulm 2018 dessen bestes Weltcupergebnis. Gut möglich, dass er dieses zum Abschluss der Tournee am Samstag (Start 1. Durchgang: 16.30 Uhr) verbessert.

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